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Im Jänner 2001 verstanden sich Bashar Assad und Recep Tayyip Erdoğan noch bestens

Foto: AP/Sana

Ankara – Die Türkei strebt in einem möglichen Richtungswandel engere Kontakte zu Syrien und zum Irak an. "Es ist unser größtes und unabänderliches Ziel: Die Entwicklung guter Beziehungen zu Syrien und zum Irak und all unseren Nachbarn rund um das Mittelmeer und das Schwarze Meer", sagte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim am Mittwoch. Besonders im Kampf gegen den Terror sei es wichtig, dass sich Syrien und der Irak stabilisierten. Seit seinem Amtsantritt im Mai hat Yildirim immer wieder betont, die Türkei müsse die Zahl "ihrer Freunde erhöhen und ihrer Feinde vermindern".

Der Türkei habe es geschafft, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren, ergänzte Yildirim in einer im Rundfunk übertragenen Rede. Er sei sicher, dass dies auch bei Syrien gelinge.

Die Türkei galt bislang als einer der erbittertsten Gegner von Syriens Machthaber Bashar al-Assad. Eine Stabilisierung des Bürgerkriegslands sei erst nach dem Abgang Assads möglich, erklärte die Regierung in Ankara stets.

Auch Entspannung mit Israel und Russland

Nach sechs Jahren Unterbrechung hatte die Türkei im vergangenen Monat die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel angekündigt. Gleichzeitig äußerte sie Bedauern über den Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs an der Grenze zu Syrien.

Der Zwischenfall im November hatte zu erheblichen Spannungen zwischen der Türkei und dem Assad-Verbündeten Russland geführt. Am Donnerstag reisen hohe türkische Regierungsbeamte nach Moskau, um dort über eine Wiederaufnahme der Charterflüge in die Türkei zu verhandeln. (red, APA, 13.7.2016)