Washington – Die Proteste gegen Polizeigewalt in den USA reißen nicht ab. Auch am Montagabend gingen in zahlreichen Städten wieder hunderte Menschen auf die Straße. In Chicago blockierten Demonstranten eine wichtige Straße, eine größere Kundgebung gab es auch in Kaliforniens Hauptstadt Sacramento.

Anlass für die Proteste sind tödliche Polizeischüsse auf zwei Schwarze in der vergangenen Woche. Danach waren in der Nacht auf Freitag während einer Demonstration gegen Polizeigewalt in Dallas fünf Polizisten von einem Afroamerikaner erschossen worden – vermutlich aus Hass auf Weiße. Kollegen der toten Polizisten wollten sich am Montagabend in Dallas zu einer Mahnwache versammeln, am Dienstag will dort US-Präsident Barack Obama bei einer Gedenkfeier sprechen.

Am Montag beriet Obama mit führenden Polizeivertretern über Konsequenzen aus der Gewalteskalation. Nach Angaben des Weißen Hauses wollte er sich vor allem über ihre Ideen für eine Verbesserung des Vertrauensverhältnisses zwischen Polizei und den Gemeinschaften informieren. Außerdem sei über eine verstärkte Ausbildung der Polizei zur Entspannung von Konfliktsituationen und über "Systeme" zum besseren Schutz von Polizisten bei Einsätzen gesprochen worden. (APA, dpa, 12.7.2016)