Vipera walser benötigt offene Flächen.

Foto: Sylvain Ursenbacher, Universität Basel

Basel – Forscher haben in den westlichen italienischen Alpen eine bisher unbekannte Art von Vipern entdeckt, wie die Universität Basel berichtet. Die Spezies, die den Namen Vipera walser erhielt, lebt in einem Gebiet von weniger als 500 Quadratkilometern und kommt nur an zwei verschiedenen Gebieten in den Hochtälern nördlich des Ortes Biella im Piemont vor.

Aufgrund morphologischer und genetischer Untersuchungen konnten die Forscher feststellen, dass es sich bei der Vipera walser um eine Art handelt, die sich sowohl von der Kreuzotter als auch von anderen Vipern in Westeuropa genetisch deutlich unterscheidet. Im Aussehen ist sie der Kreuzotter sehr ähnlich, doch lässt sie sich in vielen Fällen anhand der Anzahl der Schuppen am Kopfschild und um die Augen erkennen.

Isolierter Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet der Schlange ist sehr klein, und die Anforderungen an ihren Lebensraum sind sehr spezifisch. Die Art bewohnt bevorzugt offene, von Felsen durchzogene Flächen und scheint Waldgebiete zu meiden. Deshalb profitierte die Vipera walser wohl von der Ausdehnung von Weiden und Heidelandschaften, wie sie in den Alpen bis ins 19. Jahrhundert stattgefunden hat.

Der Rückgang der Viehhaltung auf Naturweiden in den letzten hundert Jahren und die damit verbundene Zunahme von Waldflächen im Alpenraum gefährden heute jedoch den Lebensraum der Viper. Diese Entwicklung bedeute für die neuentdeckte Art eine unmittelbare Bedrohung, so die Forscher. Sie empfehlen deshalb, die Vipera walser als gefährdete Art einzustufen. (red, 8. 7. 2016)