Entscheidend für die CO2-Bilanz eines E-Autos ist, wie der Strom erzeugt wurde.

Foto: Daimler

Der dominierende Energieträger im Verkehr ist das Erdöl. Damit ist der Verkehr ein bedeutender Faktor in der globalen CO2-Bilanz. Das kann man in Prozentrelationen hin und her rechnen, aber wegrechnen kann man es nicht.

Fossile Stromquellen

Nicht zu übersehen ist allerdings, dass auch die Stromerzeugung global gesehen zu drei Viertel aus fossilen Quellen gespeist wird, allen voran Kohle. Angesichts dieser Tatsache erscheint es schon sehr bedenklich, den Strom für Elektro- und Plug-in-Hybrid-Autos einfach mit null CO2-Ausstoß zu klassifizieren – mit dem lapidaren Nebensatz, er käme ohnehin aus erneuerbaren Quellen, wie das in amtlichen CO2-Bilanzen der Fall ist.

Die grüne Energiewende ist aber nur eine mögliche Variante, jedenfalls global gesehen. Es drohen auch andere Wirklichkeiten. Die CO2-Problematik ist allen klar, woraus CO2-freie Energie tatsächlich stammen soll, darüber ist man sich global nicht so sicher.

China und Indien

In China und Indien etwa wird Atomkraft nach wie vor als probates Schlupfloch aus der CO2-Falle gesehen. Und diese Länder sind die wahren großen Player im Weltenergiepoker. Die Zuwächse im Energieverbrauch haben sich in China zwar abgeschwächt, gleichzeitig werden aber für Indien gewaltige Verbrauchssteigerungen vorhergesagt. Ein Sechstel der Weltbevölkerung dort beansprucht derzeit nur sechs Prozent der globalen Energievorräte.

Die Internationale Energieagentur (IEA) sagt vorher, dass die Hälfte der Energie in Indien im Jahr 2040 aus Kohle gewonnen werden wird. Gleichzeitig besteht eine enorme Herausforderung für Wind- und Solarenergiesektoren, die dort beste Rahmenbedingungen vorfinden, aber Wasserkraft von Megastaudämmen und Atomkraft haben dort auch durchsetzungskräftige Lobbys. (Rudolf Skarics, 11.7.2016)