Wien – Die Hälfte der Schulbücher an der Sekundarstufe II (AHS-Oberstufe, berufsbildende mittlere und höhere Schulen/BMHS) gibt es ab Herbst neben der gedruckten Version auch als E-Book. Ab dem Schuljahr 2017/18 soll dieses Angebot auch auf die Sekundarstufe I (v.a. AHS-Unterstufe und Neue Mittelschule) ausgeweitet werden, sagte Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) am Mittwoch.

Für die heuer erstmals abgewickelte Digitalisierung in der Schulbuchaktion konnten zusätzlich zu den herkömmlichen Ausgaben von 861 Schulbuchtiteln auf freiwilliger Basis und für die Schüler kostenlos auch E-Books bestellt werden. Sie können darin etwa nach Stichwörtern suchen, Lesezeichen setzen oder Notizen erstellen. In Sprachlehrbüchern kann zum Teil auch mit multimedialen Effekten gearbeitet werden – sie sind mit Audio-Files unterlegt. Von insgesamt 1,7 Mio. Schulbüchern wurden in der Sekundarstufe II knapp 870.000 in der Kombiversion bestellt. "Damit wurden unsere Erwartungen mehr als übertroffen", sagte Karmasin.

Im für den Familienlastenausgleichsfonds (FLAF), aus dem die Schulbuchaktion jährlich mit mehr als 100 Mio. Euro gespeist wird, zuständigen Ministerium sei man von etwa 20 Prozent ausgegangen. Nachbestellungen der Schulen seien außerdem nach wie vor möglich. Nach Bundesländern wurden die meisten E-Books in Oberösterreich und Tirol (je 58 Prozent) bestellt, die wenigsten in Kärnten (42 Prozent) und Niederösterreich (46 Prozent). Nach Schulformen waren sie vor allem in Handelsakademien (HAK, 71 Prozent) gefragt, am wenigsten in den Bildungsanstalten für Kindergarten bzw. Sozialpädagogik (BAKIP/BASOP, 21 Prozent). Bei den Fächern lag Rechnungswesen (82 Prozent) voran, gefolgt von Informatik (81 Prozent), Mathematik (69 Prozent) sowie diversen naturwissenschaftlichen Fächern. (APA, 6.7.2016)