Nach fast 400 Jahren sind die beiden Bildnisse erstmals wieder ausgestellt: Im Rijksmuseum haben Gemälde einen Ehrenplatz neben der "Nachtwache"

Amsterdam/Paris – Nach fast 400 Jahren im Privatbesitz sind zwei aufsehenerregende Porträtgemälde des Meisters Rembrandt van Rijn nun erstmals im Amsterdamer Reichsmuseum ausgestellt. Tausende standen am Samstag Schlange, um die Bilder des Amsterdamer Ehepaares Marten Soolmans und Oopjen Coppit aus dem Jahr 1634 zu sehen.

Allein in der ersten Viertelstunde nach der Öffnung am Morgen seien 2.000 Menschen in die Ausstellung geströmt, sagte ein Museumssprecher. Der Eintritt war am ersten Tag gratis.

Die Niederlande und Frankreich hatten die als Hochzeitsporträts bezeichneten Gemälde 2015 gemeinsam für 160 Millionen Euro von der Bankiersfamilie Rothschild erworben. Ein Streit um das Erwerbsrecht wurde mit einem Kompromiss beigelegt: Marten und Oopje dürfen zusammenbleiben, müssen sich aber abwechselnd im Reichsmuseum und im Pariser Louvre bewundern lassen.

Nachdem Paris von März bis Mitte Juni den Anfang machte, haben die Werke nun einen Ehrenplatz neben Rembrandts "Nachtwache" in Amsterdam. Nach drei Monaten sollen die Bilder restauriert werden, ehe sie wieder nach Frankreich kommen.

Die Gemälde sind laut Experten einzigartig im Frühwerk Rembrandts (1606-1669). Er hatte die 23 und 21 Jahre alten Eheleute lebensgroß von Kopf bis Fuß abgebildet, was damals eigentlich nur für Fürsten üblich war. (APA/dpa, 4. 7. 2016)

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Foto: APA/AFP/ANP/Robin Utrecht
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