Um Servo demonstrieren zu können, hat Mozilla die Rendering Engine in einen minimalen Browser gepackt.

Grafik: Mozilla

Ob Chrome, Firefox oder auch Internet Explorer / Edge: Alle eint sie, dass die von ihnen eingesetzten Rendering Engines zur Darstellung von Webinhalten im Kern fast zwanzig Jahre alt sind. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass der Aufbau einer neuen Rendering Engine, die alle modernen Anforderungen erfüllt, alles andere als trivial ist. Bei Mozilla hat man sich davon allerdings nicht abschrecken lassen.

Servo

Unter dem Namen Servo bastelt Mozilla schon seit geraumer Zeit an einer von Grund auf neu entwickelten Rendering Engine, die ganz auf die Anforderungen moderner Webseiten ausgerichtet sein soll. Nun verkündet das Projekt einen wichtigen Meilenstein: Die ersten Testversionen von Servo stehen zum Download.

Servo im Testlauf.
Servo

Mozilla betont, dass die Rendering Engine derzeit natürlich noch nicht komplett ist. Zu Testzwecken hat man Servo in einen minimalen Browser gepackt, bei dem mehrere Seiten verlinkt sind, die ohne Einschränkungen funktionieren. Dazu zählt etwa die Wikipedia aber auch Github oder Reddit. Zudem sind auch einige Demos verlinkt, die einzelne Fähigkeit demonstrieren sollen.

Verfügbarkeit

Ziel der frühen Veröffentlichung ist es sowohl Fehlerberichte zu sammeln als auch neue Entwickler für das Projekt zu gewinnen, immerhin ist Servo Open Source. Die aktuellen Testversionen stehen für OS X und Linux (64-Bit) zur Verfügung, Windows- und Android-Versionen sollen folgen. Eine Anleitung zur Installation findet sich auf der Download-Seite.

Mozilla hofft durch die Neuentwicklung eine Rendering Engine zu entwickeln, die ohne all die historisch entstanden Altlasten anderer Projekten auskommt. Zudem ist Servo von Grund auf auf eine starke Parallelisierung der Aufgaben ausgerichtet, um die Fähigkeiten aktueller Prozessoren besser nutzen zu können. Servo verspricht also auch deutlich flotter als seine Mitbewerber zu werden.

Der Code ist in der Programmiersprache Rust geschrieben, die ebenfalls von Mozilla neu entwickelt wurde. (Andreas Proschofsky, 3.7.2016)