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Bernhard Eisel soll Mark Cavendish (re) behilflich sein, wenn es darum geht, erstmals das Gelbe Trikot zu erobern.

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Team-Präsentation in Sainte-Mere-Eglise: Im Bild das australische Team Orica Greenedge auf einem US-Army-Truck.

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Mont-Saint-Michel – Die Sprinter stehen beim Auftakt der Tour de France, dem "Grand Depart" ab Samstag in der Normandie, im Rampenlicht. Der Deutsche Marcel Kittel gilt als Topfavorit, so wie 2013 und 2014 auch bei der 103. Auflage das erste Gelbe Trikot zu erobern. Doch die Teams der vier Österreicher hoffen ebenso auf einen Erfolg. Mark Cavendish, Kollege von Bernhard Eisel, will nach 26 Siegen endlich Gelb tragen.

Marcel Kittel hat nach einem problematischen Jahr 2015 bei seinem neuen Rennstall Etixx zu gewohnter Stärke zurückgefunden. Am Utah Beach, wo an die Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 erinnert wird, soll der "Sprint-Zug" den 28-Jährigen zum neunten Tagessieg in Frankreich führen.

Zu den großen Rivalen des zehnfachen Saisonsiegers zählt vor allem dessen Landsmann Andre Greipel, der vierfache Tagessieger der Tour 2015. Doch neben Cavendish gehören auch Alexander Kristoff (Katjuscha-Team mit Marco Haller), John Degenkolb (Giant-Team mit Georg Preidler) und Sam Bennett (Bora-Team mit Patrick Konrad) zu diesem Kreis.

Cavendish auf zwei Hochzeiten

Cavendish ist der erfolgreichste aktive Tour-Teilnehmer – auf den Rekord von Eddy Merckx fehlen ihm aber noch acht Erfolge – doch in der bisherigen Saison hat er sich nicht unbedingt aufgedrängt. Der britische Ex-Straßenweltmeister tanzt heuer auf zwei Hochzeiten. Er will in Rio im Bahn-Omnium sein erstes Olympia-Edelmetall holen und vorher im Trikot von Dimension Data möglichst noch das erste Gelbe bei der Tour. "Ich hatte die Führungstrikots bei Giro und Vuelta, mir fehlt nur noch Gelb bei der Tour", sagte der 31-Jährige.

Der Ire Bennett hat schnelle Beine, zählt aber zu den Außenseitern auf den flachen 188 Kilometern von Mont-Saint-Michel nach Sainte-Marie-du-Mont. Degenkolb und Kristoff, zwei Klassiker-Spezialisten, sind Ankünfte mit schwierigerem Finale lieber, dennoch ist mit ihnen zu rechnen.

Der Norweger Kristoff war im Vorjahr als 17-facher Saisonsieger angereist, aber leer ausgegangen. "Heuer hatte er ein etwas ruhigeres Programm, er kommt frischer zur Tour", erklärte der Kärntner Haller. "Wir werden alles daransetzen, dass Kristoff das Gelbe Trikot holt."

John Degenkolb ist nach seinem Trainingsunfall vom Jänner eine Unbekannte, erst im Mai gab er ein Comeback. Dennoch setzt der Giant-Rennstall auf den Ex-Gewinner von Mailand-San Remo und Paris-Roubaix. Ein Etappensieg in Frankreich fehlt dem 27-Jährigen noch.

Erster Anwärter auf das Grüne Trikot des Punktebesten ist nach vier Erfolgen in Serie neuerlich der Slowake Peter Sagan. Der Weltmeister hält bei vier Tour-Tagessiegen, Gelb hat er aber noch nie getragen. "Das habe ich vier Jahre lang versucht. Vielleicht passiert es, wenn man es nicht versucht. Aber Alberto Contador zum Gelben Trikot zu verhelfen ist das größere Ziel, das wir haben", meinte der Tinkoff-Profi. (APA, 1.7.2016)