Wien – Die massiven Schwerpunktkontrollen gegen Drogenkriminalität in Wien haben einen Monat nach dem Inkrafttreten der Novelle des Suchtmittelgesetzes bereits Wirkung gezeigt. "Die Zahl der Dealer ist massiv zurückgegangen", berichtete Polizeisprecher Patrick Maierhofer am Donnerstag. Von 1. bis 29. Juni wurden einer ersten Zwischenbilanz zufolge 194 Personen festgenommen, teilte er mit.

Seit dem Inkrafttreten der Novelle des Suchtmittelgesetzes am 1. Juni hat die Wiener Polizei am Praterstern, am Gürtel bei den U-Bahnstationen Thailastraße und Josefstädterstraße sowie am Handelskai ihre Kontrollen massiv verstärkt. Im Gegensatz zu der Zeit vor der Novelle können die Dealer nun in U-Haft genommen werden. 148 der Verhafteten wurden auch tatsächlich in eine Justizanstalt eingeliefert, teilte Maierhofer mit. Von 1. bis 26. Juni gab es im Rahmen der Schwerpunktkontrollen 1.124 Anzeigen, davon 348 wegen Drogendelikten. Die Beamten führten in dem Zeitraum insgesamt 5.000 Identitätsfeststellungen durch.

Die Situation entlang der Hotspots habe sich laut Polizei deutlich entspannt. "Aber die Aktion läuft noch", so Maierhofer. Sollte es Anzeichen darauf geben, dass sich das Aufkommen der Drogenhändler lediglich auf andere Orte verlagert, würde die Polizei demnach rasch eingreifen. Man hätte aber gemerkt, dass schon vor dem 1. Juni "deutlich weniger Dealer" unterwegs waren, hieß es. Die Gesetzesänderung sowie die massiven Kontrollen führen dazu, dass "viele das nicht riskieren wollen".

Sichergestellt wurde bei den Kontrollen vor allem Cannabis. Auch Kokain und Heroin hatten manche Dealer bei sich, aber in erster Linie wurde Cannabis verkauft. "Das liegt natürlich auch an der einfacheren Herstellung", erklärte Polizeisprecher Maierhofer. (APA,30.6.2016)