Berlin – Werbeblocker sind für den Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Stephan Scherzer, ein bleibendes Ärgernis. Die Verlage machten es genau richtig, sie gingen den juristischen Weg, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Was die Adblockeranbieter machen, das ist Wegelagerei unter dem Deckmäntelchen des Verbraucherschutzes."

Das sogenannte "Whitelisting", bei dem sich Unternehmen der Werbebranche davon freikaufen können, von entsprechender Software geblockt zu werden, sei erpresserisch.

Oberlandesgericht Köln: Whitelisting unzulässig, Werbeblocker nicht

Das Oberlandesgericht (OLG) Köln hatte das Whitelisting Ende vergangener Woche für unzulässig erklärt, nicht aber das Blockieren von Werbung generell. Als Ultima Ratio sei ein gesetzliches Verbot wünschenswert, sagte Scherzer. "Die Verlage sind aber nicht nur die, die vor Gericht ziehen, sondern auch die, die ihren Usern erklären, was da passiert. Und wir haben bei großen Verlagen damit gute Erfahrungen gemacht, die Zahl der Adblockernutzer geht dann runter." Notwendig sei außerdem eine Kreativdiskussion in den Agenturen, darüber, wie man bessere, modernere Werbung macht. (APA, 30.6.2016)