Michael Vaupel, Vivek Kaul
Die Geschichte(n) des Geldes

Börsenbuch-Verlag 2016
250 Seiten, 20,59 Euro

Foto: Börsenbuch-Verlag

Negativzinsen, Spekulationsblasen und Schuldenkrisen – selbst Laien dürften angesichts solcher Kapriolen Zweifel am Geldsystem hegen. Folglich haben sich die Finanzjournalisten Michael Vaupel und Vivek Kaul die Historie des Geldes vorgeknöpft. Und siehe da, selbst als noch Rohstoffe wie Zucker oder Muscheln als Tauschmittel eingesetzt wurden, zeigten sich die Gesetzmäßigkeiten des Geldes, etwa dessen Kaufkraft betreffend.

Was mit der Entstehung von Zahlungsmitteln beginnt, wird in weiterer Folge stärker mit historischen Entwicklungen verknüpft. Besonders ab der Neuzeit treten immer wieder Muster auf, welche die Zusammenhänge von Staatsfinanzierung und Effekten wie Geldentwertung, sprich Inflation, aufzeigen – ein besonders in Kriegszeiten von Regierenden in Kauf genommener Effekt.

Der Faden zieht sich über die Entstehung von Papiergeld, Banken und in weiterer Folge auch Notenbanken bis zur Aufgabe des Goldstandards. In leicht verständlicher Weise schildern die Autoren die Wirkungsweisen geldpolitischer Maßnahmen inklusive Parallelen zur derzeitigen Politik des "leichten Geldes". Die jüngsten Entwicklungen werden aber nur wenig beleuchtet. Dennoch endet das Buch mit der Frage, wie lange das "Imperium der USA" noch bestehen könne, da der Dollar rapide zerstört werde. Just darauf bleiben die Autoren eine Antwort schuldig. (Alexander Hahn, 30.6.2016)