Wien – Immer weniger Unternehmen zieht es derzeit an die Börse. Waren es im ersten Halbjahr 2015 noch 704, so ging die Zahl in den heurigen sechs Monaten auf 437 zurück, was einem Minus von satten 38 Prozent entspricht, so eine Erhebung der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY). Somit war die erste Jahreshälfte die schwächste seit 2009. Das Emissionsvolumen ging dabei noch deutlicher zurück: Es schrumpfte um 61 Prozent von 110 Mrd. auf 43 Mrd. Dollar. Bereits der Jahresauftakt zeigte ein schwaches Interesse an IPOs (191), legte dann aber im zweiten Quartal wieder leicht zu (246).

Trotz Unsicherheiten vor dem Referendum der Briten zum EU-Austritt erwies sich Europa im Auftaktquartal als die aktivste IPO-Region weltweit – wiewohl auch hier Einbußen zu verzeichnen waren (95 auf 65). Während sich die vergleichsweise gute Kursperformance von IPOs im aktuellen Niedrigzinsumfeld und ein sich stabilisierender Ölpreis positiv auf Europa auswirkten, verzeichnete China einen starken Rückgang. Die USA liegen weit abgeschlagen auf Platz drei.

Von den zehn weltgrößten Börsengängen fanden sechs in Europa statt. Der Windparkbetreiber Dong Energy führt dabei die Liste an: Der Gang aufs Parkett brachte den Dänen 2,6 Mrd. Dollar ein. Auf Platz zwei und drei folgen der US-Investmentfonds MGM Growth Properties (1,2 Mrd. Dollar) und der Lebensmittellieferant US Food Holding (ebenfalls 1,2 Mrd. Dollar). (red, 30.6.2016)