Das Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) – ein Büro des Illinois Institute of Technology – hat auch dieses Jahr wieder die besten Wolkenkratzer der Welt ausgezeichnet.

Der erste Preis in der Kategorie "Best Tall Building Americas" geht an das Hochhaus "VIA 57 West" in New York City. "Die Architektur maximiert für die Bewohner den Blick auf den Hudson River und aktiviert die Uferfront mit einem dynamischen neuen Standard für integrierte, urbane Architektur in der Baulücke", wie Jichael Palladino, einer der Juroren, es ausdrückt.

Entworfen wurde der Turm von den Architekten Bjarke Ingels Group und SLCE Architects.

Foto: Nic Lehoux

Gewinner in der Kategorie "Best Tall Building Asia & Australasia" ist der Shanghai Tower. Durch seine gewundene Form ist die Windlast des Turms um 24 Prozent geringer als bei einem rechtwinkeligen Gebäude der gleichen Art. "Das Gebäude besitzt die erste tatsächlich 'bewohnbare' Doppelfassade eines Wolkenkratzers", erklärt CTBUH-Juror Antony Wood.

Die Architekten des Turms sind Gensler und die Tongji Architectural Design Group.

Foto: Connie Zhou

Den ersten Platz in der Kategorie "Best Tall Building Europe" belegt der Turm "The White Walls" in der zyprischen Hauptstadt Nikosia. Auf der Südseite des Büroturms werden seine weißen Wände zu fast 80 Prozent von einheimischen Pflanzen bedeckt.

"Extensive Begrünung auf der Nordseite und Loggien auf der Südseite schaffen eine sehr reale Verbindung mit der Natur, während die weißen Betonwände buchstäblich 'grün bluten'", beschreibt Juror Karl Fender die Besonderheiten des Gebäudes.

Entworfen wurde das Gebäude von Ateliers Jean Nouvel und Takis Sophocleous Architects.

Foto: Yiorgis Yerolymbros, courtesy of Nice Day Developments

Das Gebäude "The Cube" in Beirut hat es auf den ersten Platz der Kategorie "Best Tall Building Middle East & Africa" geschafft. Herz des Turms sind ein Treppenhaus und Aufzugsschächte. Pro Etage haben die 19 Luxusapartments je zwei tragende und zwei gläserne Wände, die um 90 Grad versetzt übereinander gestapelt sind.

So hat jede Wohnung – jeweils auf dem Dach des unteren Apartments – einen großzügigen Außenbereich. "The Cube ist eine klare Alternative zur herkömmlichen Kasten-Bauweise, mit der die meisten Wohntürme gebaut werden", sagt Juror Hashimah Hashim.

Die Architekten waren Orange Architects und CBA Group.

Foto: Matthijs van Roon

Die Wirkung eines Wolkenkratzers betrifft nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch seine Umgebung. Für urbane Projekte, die im Zusammenhang mit hohen Gebäuden stehen, vergibt das CTBUH daher auch einen Preis in der Kategorie "Urban Habitat".

Gewonnen hat ihn die Wuhan Tiandi Site A in China. "Aus einem wenig genutzten, baufälligen Bezirk wurde eine großstädtische Gemeinde", so das Urteil des Rats. "Das unterschiedlich genutzte Wuhan Tiandi Bauprojekt zeigt, dass in der Nachbarschaft eines hohen Gebäudes öffentliche Plätze mit viel Intimität, Fußläufigkeit und soziales Design möglich sind", sagt Juror James Parakh.

Foto: Shui on Land

Weiters vergibt das CTBUH einen "10 Year Award" mit dem Gebäude ausgezeichnet werden, die ihren Wert über einen längeren Zeitraum bewiesen haben. Zum Gewinner wurde der 2006 eröffnete Hearst Tower in New York City gewählt. Der Turm steht auf der ausgehöhlten Schale eines im Jahr 1928 erbauten Bürogebäudes.

"Wer am Fuß des Hearst Towers entlang spaziert, wird vielleicht gar nicht realisieren, dass er direkt neben einer von New York's großartigsten architektonischen Errungenschaften der 2000er-Jahre steht", sagt Timothy Johnson, CTBUH Design Partner.

Entworfen wurde der Turm von Foster + Partners und Adamson Associates.

Foto: Hearst Corporation

Den "Performance Award" erhält das Gebäude, das vorrangig mit dem Blick auf die Leistungsfähigkeit und weniger auf "gute Absichten" errichtet wurde. Außerdem ehrt diese Auszeichnung die ökologische Performance eines Gebäudes. Der Preis geht an das Gebäude mit dem geringsten ökologischen Auswirkungen auf den urbanen Raum in seiner Umgebung.

Gewonnen hat ihn der Turm "TAIPEI 101" in Taiwan. Die grünen Standards des Gebäudes haben auf der ganzen Welt für Aufmerksamkeit gesorgt, heißt es vom CTBUH. "Ein solches Engagement dafür, ein bestehendes Gebäude auf dieses Level ökologischer Performance nachzurüsten, sieht man selten", urteilt Bill Browning, Technischer Juror des CTBUH.

Die Architekten des Gebäudes waren C.Y. Lee & Partners Architects/Planners. (bere, 7.7.2016)

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