Toulouse – Der Verkauf von einem Dutzend Airbus-A380-Großraumflugzeugen an den Iran steht Insidern zufolge auf der Kippe. Das Interesse der Islamischen Republik an den Maschinen sei gesunken, sagten mehrere mit den Verhandlungen vertraute Personen. An der Bestellung der anderen Flugzeuge halte der Iran jedoch fest. Bei dem A380 habe es sich um eine Option gehandelt, sagte ein Regierungsvertreter.

"Wir können auf andere Modelle umschwenken." Airbus hatte den Großauftrag im Jänner an Land gezogen. Präsident Hassan Ruhani besiegelte das Milliardengeschäft im Jänner bei seinem Besuch in Paris. Es umfasst insgesamt 118 Flugzeuge im Wert von mindestens 25 Milliarden Dollar (22,6 Milliarden Euro) nach Listenpreis. Dazu zählen neben den zwölf A380 auch 16 Jets des Langstreckenfliegers A350-1000 sowie jeweils 45 A320 und A330.

Großbestellung

Nach dem Ende des Atomstreits und den damit verbundenen Sanktionen drückt der Iran bei der Modernisierung seiner veralteten Flugzeugflotte aufs Tempo. Jüngst hatte der Airbus-Rivale Boeing sich eine Großbestellung über 100 Flugzeuge gesichert.

Ein Airbus-Sprecher sagte am Montag, die Verhandlungen mit IranAir dauerten an. Nach der vorläufigen Vereinbarung im Jänner brauche es wie bei allen Verträgen Zeit, um sie festzuzurren. Bei IranAir war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. (APA/Reuters, 27.6.2016)