Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) warnt vor einer Zunahme psychischer Belastungen bei Arbeitnehmern. In den vergangenen zwölf Monaten sind solche Belastungen einer aktuellen Umfrage unter 1.357 oberösterreichischen Betriebsratschefs zufolge gestiegen.

Bereits jeder zweite Betriebsrat in Oberösterreich sagt, dass es aktuell Fälle von Burnout im Unternehmen gibt. "Bei den psychischen Belastungen am Arbeitsplatz sind wir mit Entwicklungen konfrontiert, die mir sehr große Sorgen bereiten", sagt AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer in einer Aussendung.

Der Druck auf die Beschäftigten würde laufend steigen – und zwar "bei gleichzeitig zurückhaltender Personalpolitik" der Arbeitgeber, so die Arbeiterkammer. Das berge gravierende Folgen für Betroffene, Arbeitsmarkt und Volkswirtschaft, denn die Rückkehr nach einer Burnout-Erkrankung sei schwierig und der persönliche Schaden groß.

Einbindung der Betriebsräte

"Das muss seitens der Arbeitgeber endlich ernst genommen werden. Auf eine solche Entwicklung nicht zu reagieren wäre fatal", so Kalliauer. Es gebe mit der "Evaluierung psychischer Belastungen" laut Arbeitnehmerschutzgesetz schon jetzt ein gesetzlich verankertes Instrument zum Erkennen problematischer Arbeitsbedingungen.

Hierbei fordert Kalliauer eine Einbindung der Betriebsräte, denn diese wüssten um die Sorgen und Probleme der betroffenen Arbeitnehmer Bescheid. Auch Arbeitspsychologen und -mediziner gehörten beteiligt, um gesicherte Ergebnisse zu bekommen. (APA, 27.6.2016)