Es klingt ein wenig wie der Traum von Katzenbesitzern. Das "Temptations Lab" des Lebensmittelherstellers Mars will ein Halsband namens "Catterbox" entwickeln, das die Verständigung mit den felinen Vierbeinern erleichtern soll. Damit, so das Versprechen, könnte man künftig per App und integriertem Lautsprecher einfach erfahren, was das Tier bewegt.

Demonstrationsvideos auf der Website der Firma geben einen ersten Einblick darin, was der einfach gestaltete und klobig wirkende Behang für den Hals des Stubentigers bewerkstelligen soll. Doch einige Beobachter reagieren skeptisch und vermuten einen Marketing-Gag.

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Skepsis

Die Vorsicht ist auch nicht verwunderlich, denn all zu viel über das ambitionierte Vorhaben gibt man nicht preis. Das Halsband soll jedenfalls das Miauen der Katze grob in menschliche Sprache übersetzen – also klar machen, ob die Samtpfote gerade einfach nur Wohlbefinden ausdrückt oder etwa Hunger hat.

Dabei beruft man sich auf tatsächlich existierende Studien, welche besagen, dass Katzen vorwiegend im Umgang mit Menschen miauen. In der Tat wählen sie laut aktuellem Forschungsstand diese Kommunikationsform gerne gegenüber Zweibeinern, da sich dies als effektiver erweist als die üblicherweise nonverbale Verständigung unter Katzen.

Die Macher der Catterbox wollen nun die einzelnen Maunz-Laute der Tiere hinsichtlich ihrer Bedeutung entschlüsselt haben. Das integrierte Mikrofon des Halsbands zeichnet diese auf, übermittelt sie an eine Smartphone-App zur Auswertung und liefert anschließend über den integrierten Lautsprecher die Übersetzung in einer vom Nutzer ausgewählten Stimme.

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Filmvorlagen

Filmische Vorlagen für das Prinzip des menschlichen Wunsches, Tiere verstehen zu können, gibt es einige. Über Übersetzungs-Halsbänder verfügt etwa das Hunderudel des Abenteurers Charles Muntz im Disney-Animationsfilm "Oben". Und in der Serie "SeaQuest" konnte das Hightech-U-Boot die Laute des schlauen Delfins Darwin mit seinem Computersystem übersetzen.

An Nachweisen dafür, dass es möglich ist, einzelnen Katzenlauten zuverlässig konkrete Bedeutungen bzw. Botschaften zuzuordnen – noch dazu allgemeingültig für alle Hauskatzen und nicht individuelle Tiere – mangelt es allerdings. Verdächtig ist auch, dass die Macher zwar um Unterstützung werben, aber derzeit ausschließlich das Teilen der Website und der Videos auf sozialen Netzwerken als Möglichkeit anbieten.

Foto: Mars

Erinnert an das "Wankband"

Dass die Catterbox jemals ein reales Produkt wird, darf als unwahrscheinlich angesehen werden. Es wäre auch nicht das erste Geräte-Projekt, das vornehmlich PR-Zwecken dient. So hatte die Porno-Plattform Pornhub etwa Anfang 2015 ein Wearable namens "Wankband" vorgestellt.

Das Armband sollte durch Bewegung – insbesondere Masturbation – einen integrierten Akku befüllen, mit dem sich anschließend etwa das Smartphone aufladen lassen sollte. Von dem kinetischen Gadget war jedoch schon länger nichts mehr zu hören. (gpi, 26.06.2016)