Kyle Lafferty (rechts) und seine nordirischen Kollegen lagen in der Vorrunde sowohl in der Schuss- als auch in der Pass- und der Ballbesitzstatistik am schlechtesten. Wurscht, der EM-Neuling ist im Achtelfinale.

Foto: APA/HACHE

Eine EM-Vorrundenstatistik anhand von zehn Kriterien

  • Weltrangliste

Österreich ist das bestplatzierte Team, das nach der Vorrunde die Heimreise antreten musste (Fifa-Nr. 10 / Uefa 5). Auch die Türkei (18/11) und die Ukraine (19/12) hätten demnach locker weiterkommen müssen. Von den acht schlechtestplatzierten Teams, die sich für die EM qualifiziert hatten, sind vier "standesgemäß" in der Vorrunde ausgeschieden: Russland, Tschechien, Schweden, Albanien. Island (34/24) ist das schlechtestplatzierte Team, das es ins Achtelfinale geschafft hat. Die Achtelfinalisten belegen in der Fifa-Rangliste im Schnitt Platz 18,19, die Ausgeschiedenen 25,63.

  • EM-Qualifikation

Schwacher Trost für Österreich: Auch die Quali-Gegner Russland und Schweden müssen nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Aus allen anderen acht Quali-Gruppen steht zumindest ein Team im Achtelfinale. Die meisten Achtelfinalisten stellt die Quali-Gruppe D: Deutschland, Polen und Irland.

  • Neulinge

Vier der fünf EM-Debütanten haben es ins Achtelfinale geschafft: Wales, Nordirland, Slowakei, Island. Einzig Albanien blieb auf der Strecke.

  • Titelträger

Unter den 16 Achtelfinalisten sind vier ehemalige Europameister: Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien. Zusammen bringt es das Quartett auf neun EM-Titel.

  • Torschnitt

In den 36 Vorrundenspielen fielen 69 Treffer, durchschnittlich 1,92 pro Spiel. Die bislang torärmste EM-Endrunde war jene in Italien 1980 (Schnitt 1,93). 2012 erzielten die Teilnehmer in der Vorrunde durchschnittlich 2,5 Tore pro Spiel.

  • Wann getroffen wurde

Die meisten Tore in der Vorrunde fielen in der ersten Viertelstunde nach der Pause. In den letzten 15 Minuten vor der Halbzeit wurde ebenso 13-mal getroffen wie zwischen der 75. und der 90. Minute. Besonders torreich fielen die Nachspielzeiten aus: Sieben Treffer fielen nach der 90. Minute.

  • Schüsse, Treffer, Aluminium

Die Portugiesen gaben in ihren drei Vorrundenpartien sowohl die meisten Schüsse ab (69) als auch die meisten Torschüsse (22). Daraus resultierten aber nur vier Treffer. Dahinter liegen die Engländer (65/15/3) und Deutschland (59/21/3) und Belgien (59/17/4). Österreich kam auf 40 Schüsse beziehungsweise zehn Torschüsse. Die wenigsten Schüsse (17) verzeichneten die Nordiren, mit zwei Treffern aus acht Torschüssen schafften sie es trotzdem ins Achtelfinale. Die Schweden schossen in drei Spielen nur viermal aufs Tor, der einzige Treffer resultierte aus einem Eigentor. Die Ukrainer (43/13) blieben als einziges Team ohne Treffer und auch ohne Punkt. Die meisten Latten- bzw. Stangentreffer verzeichnete Frankreich (vier).

  • Strafen, Fouls

Nur zwei gelb-rote Karten gab es in der Vorrunde, eine davon betraf den Österreicher Aleksandar Dragovic, die andere den Albaner Lorik Cana. Eine rote Karte wurde noch nicht gezückt. Vor vier Jahren gab es in nur 24 Gruppenspielen zweimal Gelb-Rot und einmal Rot. Die meisten Fouls in der Vorrunde 2016 begingen die Rumänen (52) vor den Italienern (49). Die Engländer foulten am wenigsten (31). Die ÖFB-Spieler begingen 36 Fouls.

  • Pässe

Wie könnte es anders sein? Spanien führt die Passstatistik an. Von 2023 Versuchen kamen 1876 an (93 Prozent). Die schlechtesten Werte weist Achtelfinalist Nordirland (635/432/68 Prozent) auf. Island war kaum besser (664/481/ 72). Österreich kommt auf die elftbeste Prozentzahl (84). Von 1367 Pässen erreichten 1153 einen Mitspieler.

  • Ballbesitz

Auf 66 Prozent Ballbesitz kam Deutschland in Summe in der Gruppenphase, damit liegt der Weltmeister vor Titelverteidiger Spanien und Portugal (je 61). Auch hier liegen Nordirland (34) und Island (35) weit zurück. Österreich rangiert mit 51 Prozent im Mittelfeld. (rie, 23.6.2016)