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Koffer packen, auschecken, Hektik, abrupte Abreise, die Zimmer waren länger gebucht und auch bezahlt. Die Ameisen werden nun von anderen Gästen gejagt, gegen diese Übermacht ist der Mensch Zweiter. Mallemort heißt übersetzt "schlechter Tod". Das ist ein absoluter Schwachsinn, der Tod kann nie gut sein. Mort würde reichen. Warum hat man sich das nicht früher überlegt?

Die Dame vom Reisebüro ist die große Gewinnerin des Scheiterns. Sie schwitzte vor dem Island-Spiel, stellte sich existenzielle Fragen: Wie schaffe ich es, den Tross nach Lens oder Nizza zu übersiedeln? Keine Hotels, keine direkten Zug- oder Flugverbindungen, schrecklich, da wird es Kritik nur so hageln, sie können ja nicht im Freien schlafen? Natürlich hätte sie Lösungen gefunden, aber ganz einfach heim nach Wien zu fliegen war stressfreier.

Der Zehntligist aus Mallemort kann wieder sein eigenes Stadion benutzen, die Österreicher sind weg. Der ortsansässige Verein ist ein Profiteur, er hat einen neuen Rasen gepflanzt bekommen, die Basis für den Aufstieg in die neunte Liga ist gelegt. Das Pressezentrum ist wieder eine Sporthalle, das Sicherheitspersonal wurde in gefährlichere Gegenden geschickt. Das noble Hotel, in dem die Mannschaft residierte, darf die eigenen Köche einsetzen.

Die sechs Polizisten werden sich wieder langweilen, wobei, richtig aufregend und arbeitsintensiv ist der Aufenthalt der Österreicher auch nicht gewesen. Das sympathische Dorf ruht vor sich hin. Von einer Nachhaltigkeit ist nicht auszugehen, ein Touristenboom ist auszuschließen. Der Werbewert des ÖFB-Teams wurde maßlos überschätzt. Auch wurscht. Au revoir! (Christian Hackl, 23.6.2016)