"Die Leute sind ruhiger geworden – Gott sei Dank." So fasst Erwin Scheidl seine Erfahrung als Einsatzleiter des Rettungsdienstes beim Donauinselfest zusammen. Seit dem zweiten Donauinselfest 1983 koordiniert er die etwa 200 Sanitäter und Notärzte des Arbeiter-Samariter-Bunds Floridsdorf-Donaustadt. Schnittverletzungen, Alkoholvergiftungen, Prellungen gehören zur Routine. "Sehr viele Verletzungen sind alkoholbedingt", sagt Scheidl.

Gefährliche Gegenstände werden Besuchern an den Zugängen abgenommen

Massenschlägereien in den Bierzelten sollen früher zum Gesamtbild dazugehört haben. Mehr Polizei und Plastikbecher statt gläserner Bierkrüge hätten die Situation entschärft. Glasflaschen, Feuerwehrskörper und alkoholische Getränke werden auch dieses Wochenende wieder an den Zugängen abgenommen.

Quellen: Polizei Wien, Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs (Gruppe Floridsdorf-Donaustadt), Stadt Wien (MA 68: Feuerwehr und Katastrophenschutz)

2015 war für die Rettungskräfte das ruhigste Festival der vergangenen zehn Jahr. 699 Patienten waren während der drei Tage behandelt worden.

Für die Polizei markiert das Jahr 2015 hingegen einen Höhepunkt. 600 Polizisten waren im Einsatz. Dieses Jahr sollen es bis zu 500 werden. Wie viele genau, soll aus "einsatztaktischen Gründen" nicht verraten werden. Fix ist: Zusätzlich zum Aufgebot der Polizei hat der Veranstalter 700 Securities angeheuert. Die Verdreifachung der Polizeipräsenz seit 2000 soll das "subjektive Sicherheitsgefühl steigern". Die Zahl der Anzeigen variiert von Jahr zu Jahr.

Die Feuerwehr kommt beim Donauinselfest im Vergleich zu Rettung und Polizei weniger zum Einsatz. Etwa zehn bis 20 Mal leistet die Berufsfeuerwehr, die mit sechs Einsatzkräften permanent vor Ort ist, Hilfe. Falls es zu einem größeren Zwischenfall kommen sollte, sind in den umliegenden Feuerwachen mehr Helfer in Bereitschaft, die kurzfristig alarmiert werden können. Die Löschfahrzeuge kommen selten zum Einsatz.

Keine größeren Brände beim Donauinselfest

In den vergangenen Jahren ist es zu keinen großen Bränden gekommen. Häufiger müssen Besucher des Festes aus der Donau gerettet werden, weil sie zu ertrinken drohen. So startete das diesjährige Donauinselfest mit einem tragischen Badeunfall: Ein 18-Jähriger ist beim Abkühlen mit seinen Freunden in der Neuen Donau plötzlich untergegangen. Die alarmierten Einsatztaucher der Berufsfeuerwehr bargen den Burschen und begannen mit der Reanimation. Der 18-Jährige wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Spital geflogen, verstarb dort aber. (gart, 23.6.2016)