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Der Rasen musste während des Spiels Frankreich vs. Schweiz in der Halbzeitpause repariert werden.

Foto: Reuters/Recine

Lille – "Une catastrophe", hatte Frankreichs Teamchef Didier Deschamps schon nach dem 2:0 seiner Mannschaft gegen Albanien über den Rasen geschimpft. Im Stade Velodrome von Marseille hatten die Franzosen in ihrem zweiten Gruppenspiel häufig den Halt verloren.

Jetzt mussten sich die Franzosen schon wieder über einen Rasen ärgern. Diesmal über jenen im Stade Pierre Mauroy in Lille. Beim 0:0 gegen die Schweiz am Sonntagabend rutschten reihenweise Spieler aus. Deschamps: "Das ist einfach nervig. Wenn die Plätze so früh derart schlecht sind, dann ist das nicht gut."

"Schande"

Der Schweizer Trainer Vladimir Petkovic sprach von einer "Schande. Der Rasen hat die Qualität des Spiels beeinträchtigt." Das Problem müsse nun, sagte der 52-Jährige, schnell gelöst werden. Eine Konsequenz wurde bereits gezogen. Die Uefa bat die Italiener und die Iren, die am Mittwoch in Lille aufeinandertreffen, auf ein Abschlusstraining im Stadion zu verzichten. Nur eine Platzbegehung wird ihnen erlaubt. Selbiges Vorgehen brachte vor dem Spiel der Schweiz gegen Frankreich wenig.

Probleme mit der Rasenqualität gab es nicht nur in Lille und Marseille, auch im Pariser Prinzenpark und im Endspielstadion in Saint-Denis. Uefa-Turnierdirektor Martin Kallen sagte: "Eine außergewöhnliche Situation."

In Paris hätten die anhaltenden Regenfälle den Rasen beeinträchtigt. Das Spielfeld im Stade de Fance sei laut Kallen schon seit längerem in keinem guten Zustand. In Marseille hatte die Rockband AC/DC am 13. Mai ein Konzert gespielt. Für Deschamps war es daher "keine Überraschung", dass der Platz in einem solchen Zustand war.

Rasen aus Österreich

Wie orf.at berichtet wurde der Rasen von der niederösterreichischen Firma Richter Rasen geliefert. Das Unternehmen aus Deutsch-Brodersdorf weist in einer Presseaussendung allerdings sämtlich Kritik von sich. Man habe die Bestellung der Uefa viel zu spät erhalten, der Auftrag kam erst wenige Wochen vor der Europameisterschaft. Zudem habe man keinen Einfluss auf die Bodenverhältnisse in den Stadien. In Lille, Marseille und Nizza wird auf dem Produkt des österreichischen Betriebs gespielt. (sid, red, 20.6.2016)