Kabul – Afghanistan hat nach langen Monaten der Vakanz einen neuen Geheimdienstchef und einen Verteidigungsminister. Das Parlament bestätigte am Montag Massum Staniksai als Chef des Geheimdienstes NDS und General Abdullah Habibi Khan als Verteidigungsminister. Khan war zuvor Stabschef im Verteidigungsministerium, Staniksai Verteidigungsminister. Das Parlament hatte ihn aber nicht bestätigen wollen.

Der Geheimdienst-Chefposten war vakant, seit im Dezember der Direktor aus Protest gegen Präsident Ashraf Ghanis Kurs der Annäherung an Pakistan zurückgetreten war. Staniksai hat aus seiner Zeit als Geschäftsführer des auch von Deutschland mitfinanzierten Hohen Friedensrates einen guten Ruf. Im Verteidigungsministerium hat er Fortschritte bei der Beseitigung massiver Probleme mit Gehaltslisten und Nachschubsystemen gemacht. Mehr als 100 Generäle wurden entlassen, Front-Kommandanten ersetzt.

Khan war bereits 2015 als Kandidat für den Ministerposten gehandelt worden. Er ist Paschtune, während der Sicherheitsapparat von Tadschiken dominiert wird. Dass er aus Kunar stammt, wo Kämpfer der Terrormilizen Islamischer Staat und Al-Kaida sowie der pakistanischen Taliban eine Zuflucht gefunden haben, dürfte ein Vorteil sein. (APA, 20.6.2016)