Der kalifornische IT-Riese Apple reicht, wie auch viele andere Techfirmen, Jahr für Jahr zahlreiche neue Patente ein. Viele, teils auch unspektakuläre, Ideen versucht man sich auf diese Weise für die eigene Verwertung zu sichten. Unter den insgesamt 1.938 Ideenschriften des vergangenen Jahres befinden sich aber auch allerlei spannende Vorstellungen.

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Foto: Apple

iPhone mit Rundum-Display

Beispielsweise denken die Ingenieure des Konzerns nicht nur an die nächste iPhone-Generation, sondern gleich mehrere Jahre in die Zukunft. Laut einem im November 2014 eingereichten und 2015 zugelassenen Patent gibt es bei Apple etwa das Konzept eines iPhones mit umlaufendem Display, dokumentiert Business Insider.

Die Skizze zeigt ein Smartphone mit bekannter iOS-Oberfläche und sehr schmalen oberen und unteren Rändern. Das Gerät verfügt über eine gebogene Vorder- und Rückseite, über die der Bildschirm durchgehend verläuft. Den Randbereich stellt sich Apple hier als möglichen Platz für Schnelleinstellungen – etwa für die Displayhelligkeit – vor.

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Laptop mit Force Touch-Eingabe

Ein weiteres Patent wurde 2015 angemeldet und vor wenigen Monaten zugelassen. Es zeigt einen dünnen Laptop, bei dem Apple komplett auf eine herkömmliche Tastatur verzichtet. Stattdessen ist die Rede von einer "konfigurierbaren, druckempfindlichen Eingabestruktur", also eine Art Touchpad. In diesem Fall ist eine Kombination mit "Force Touch" angedacht, also die Erweiterung der Funktion von Schaltflächen durch die Erkennung des ausgeübten Drucks.

In Verknüpfung mit einem Bildschirm würde dies auch die Anpassung des kompletten Eingabebereichs für verschiedene Zwecke erlauben. So könnte das Layout sich ändern, abhängig davon, ob man ein Spiel spielt oder ein Dokument bearbeitet. Angemerkt wird auch die Möglichkeit von "Mikro-Perforationen" im Gehäuse, die beleuchtet werden können und die Eingabe erleichtern.

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Bildschirm-Airbag

In eine andere Richtung als das iPhone mit Umlauf-Display geht eine Idee für den Schutz des iPhone-Displays, wenn das Handy zu Boden fällt. Bildschirme sind aufwändig und teuer zu reparieren, dementsprechend ist ein Bruch derselben für die Telefonbesitzer ärgerlich.

Apples Patent in diesem Bereich sieht vier Öffnungen nahe der Display-Ecken vor. Aus diesen sollen, wenn das Handy dank seiner Sensoren einen Absturz erkennt, vier leicht abgewinkelte Streben schießen. Sollte das Mobiltelefon auf der Bildschirmseite landen, verhindern diese, ähnlich einem Airbag, einen direkten Kontakt zwischen dem Glas und dem Boden – zumindest sofern dieser eben ist.

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3D-Drucker

Ein weiteres Patent beweist, dass Apple offenbar auch einen Einstieg in den Bereich des 3D-Drucks nicht ausschließt. Die Ideenschrift, deren Einreichung mit Ende Mai 2014 datiert, skizziert einen entsprechenden Drucker, der sogar in der Lage sein soll, mehrfarbige Objekte zu erstellen.

Zukunft und Hinweise

Die Erwartungen ob der verschiedenen interessanten Patente sollte man freilich dämpfen. Techunternehmen sichern sich ihre Vorstellung neuer Technologien und Funktionen als Eventualität. Die Anmeldung eines Patentes bedeutet jedoch nicht, dass das jeweilige Konzept auch tatsächlich einmal zu einem Produkt oder Teil eines Produkts wird.

Mitunter finden sich in der USPTO-Patentdatenbank aber immer wieder Hinweise auf tatsächlich kommende Neuerungen. Außerdem lässt sich daraus lernen, mit welchen Innovationen und Entwicklungsbereichen sich die jeweiligen Firmen über die Zeit beschäftigen. (gpi, 20.06.2016)