Seoul – Inmitten der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben Südkoreas Streitkräfte ein mehrtägiges Seemanöver nahe der umstrittenen Grenze zu Nordkorea im Gelben Meer begonnen. Zweck der Übung sei es, rasch auf das Eindringen nordkoreanischer Schiffe reagieren zu können, teilte die Marine am Donnerstag mit.

An der Übung nehmen unter anderem etwa 20 Kriegsschiffe sowie ein Aufklärungsflugzeug teil, wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Zwischenfälle

An der Grenzlinie vor der Westküste hat es in den vergangenen Jahren immer wieder schwerwiegende Zwischenfälle gegeben, unter anderem auch Gefechte zwischen Kriegsschiffen beider Länder. Ende Mai hatten dort Südkoreas Streitkräfte nach eigenen Angaben mit Warnschüssen ein Militärboot aus Nordkorea aus südkoreanischen Gewässern vertrieben. Nordkorea erkennt die sogenannte Nördliche Grenzlinie nicht an, die zum Ende des dreijährigen Korea-Kriegs 1953 einseitig von einem UN-Kommando gezogen wurde.

Die Spannungen in der Region hatten sich nach einem neuen Atomtest Nordkoreas im Jänner und einem umstrittenen Raketentest erhöht. Der UN-Sicherheitsrat hatte die Sanktionen gegen das kommunistische Regime in Pjöngjang Anfang März verschärft. (APA, 16.6.2016)