Wien – Sämtliche österreichischen Bundesländer stehen im internationalen Vergleich gut da. Vor allem bei der Bildung, Arbeitsplätzen, Kriminalität und der Zufriedenheit der Menschen schneiden sie in einem großen OECD-Bericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, überdurchschnittlich ab.

DER STANDARD vergleicht die Bundesländer anhand einiger Indikatoren mit der Weltmetropole New York, Bayern und Südtirol, zwei sehr reichen Regionen aus Deutschland und Italien. Ein Wert von zehn bedeutet, dass die Lage nirgends in der OECD besser ist. Die OECD ist eine Organisation vorwiegend reicher Länder mit insgesamt mehr als einer Milliarde Einwohnern.

Was die formale Bildung der Erwerbstätigen betrifft, liegt Österreich im absoluten Spitzenfeld. Oberster Maßstab ist hier der US-Distrikt D.C., der nur aus der Hauptstadt Washington besteht.

Bayern hat die mit Abstand niedrigste Arbeitslosenrate in Deutschland: 3,4 Prozent. Da können selbst die österreichischen Bundesländer im Westen nicht mithalten. Wien ist weit abgeschlagen. Die Stadt als Ausrede zählt nicht: New York schlägt sich wesentlich besser.

Die New Yorker haben wesentlich mehr Geld in der Tasche. Bei der Interpretation der Zahlen ist aber Vorsicht geboten: In den USA zieht der Staat zwar weniger vom Gehalt ab, dafür darf man für Krankenhäuser und Universitäten selbst bezahlen. Realistischer ist der Bayern-Vergleich.

Was die Luftverschmutzung betrifft, liegt Österreich etwas unter dem OECD-Durchschnitt. Die wenigen Punkte erklären sich im Vergleich mit Neuseeland. Mit den dortigen Spitzenwerten können nur eine australische und eine kanadische Region mithalten.

Bei der Sicherheit, die die OECD an der Zahl der Morde pro Bewohner misst, ist Österreich absolute Spitzenklasse. Das ist auch der einzige Indikator, bei dem österreichische Bundesländer die Nummer eins in der gesamten OECD sind. Wien schlägt New York um Welten.

An die Burgenländer kommt in Österreich niemand ran, wenn es um die Wahlbeteiligung geht, auch nicht die Südtiroler. Der OECD zufolge treten die Menschen in New York den Gang zur Wahl sehr selten an.

Bei vielen Indikatoren liegen New Yorker und Bayern vorne, sie sind reicher und formal gebildeter, die Österreicher aber vor allem eines: mit ihrem Leben zufrieden. (Andreas Sator, 17.6.2016)