Wien/Graz – Der steirische Mikroelektronik- und Halbleiterhersteller ams kauft die britische Cambridge CMOS Sensors (CCMOSS). Eine Vereinbarung zum Erwerb von 100 Prozent der Anteile an CCMOSS in bar wurde unterzeichnet, teilte die in der Schweiz börsennotierte ams Donnerstagfrüh mit. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

CCMOSS sei der Technologieführer bei Micro Hotplate-Strukturen für Gasmessung und Infrarot-Anwendungen. CCMOSS wurde 2008 als Spin-off der Cambridge University gegründet. Der Beginn der Technologieentwicklung in Zusammenarbeit mit der University of Warwick reicht bis ins Jahr 1994 zurück. CCMOSS ist in Cambridge in Großbritannien ansässig und hat 33 Beschäftigte. CCMOSS erziele derzeit Produktumsätze in geringem Umfang und sei noch nicht profitabel. Durch den Kauf habe ams nun direkten Zugang zur Region Cambridge, die sich zu einem globalen Zentrum für Innovationen bei Sensortechnologien entwickelt habe.

Keine regulatorischen Genehmigungen

Der Abschluss der Transaktion werde innerhalb einer Woche erwartet, da keine regulatorischen Genehmigungen notwendig sind. Über den Wert der Transaktion wurde von den Beteiligten Stillschweigen vereinbart. ams plant, die Aktivitäten von CCMOSS vollständig in sein bestehendes Umweltsensorgeschäft mit Entwicklungsstandorten in Eindhoven, Niederlande, und Reutlingen, Deutschland, zu integrieren.

Die Micro Hotplates von CCMOSS sind MEMS-Strukturen, die in Gassensoren für Volumenanwendungen in den Märkten Automotive, Industrie, Medizin und Consumer eingesetzt werden. Das Know-how von CCMOSS in diesem Bereich biete Synergien mit der Technologieführerschaft von ams bei MOX-Materialien zur Gasmessung, durch die Gase wie CO, NOx, und VOCs (flüchtige organische Verbindungen) erkannt werden können. CCMOSS fertigt diese MEMS-Strukturen auf CMOS-Wafern und ermöglicht so die Herstellung von vollständig monolithisch integrierten CMOS-Sensor-ICs. Die Lösungen von CCMOSS sind äußerst kosteneffizient und bieten zudem mit niedrigem Stromverbrauch, kleiner Baugröße und der Möglichkeit, zusätzliche Sensormodalitäten wie relative Feuchtigkeit, Temperatur und Druck zu integrieren, weitere signifikante Vorteile gegenüber konkurrierenden Technologien, heißt es in der ams-Aussendung.

Darüber hinaus verfüge CCMOSS über ein branchenführendes Portfolio an IR-Technologie mit hochleistungsfähigen IR-Strahlungsquellen und IR-Detektoren für Sensoranwendungen. Die IR-Sensortechnologien von CCMOSS seien in hohem Maße komplementär zur Spectral Sensing-Strategie von ams für optische Sensortechnologie der nächsten Generation. Der Anwendungsbereich beinhalte die CO2-Gasmessung sowie die Präsenzerkennung von Personen und lasse sich auf die spektroskopische Identifizierung organischer Stoffe ausweiten.

ams mit Hauptsitz in Österreich beschäftigt global über 2.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. ams ist an der SIX Swiss Stock Exchange börsennotiert. (APA, 16.6.2016)