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Wahrscheinlich: Zlatko Junuzovic dürfte gegen Portugal ausfallen.

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Sicher: Aleksandar Dragovic ist gegen Portugal gesperrt.

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Bordeaux – Das ÖFB-Team muss im zweiten EM-Gruppenspiel am Samstag gegen Portugal aller Voraussicht nach ohne Aleksandar Dragovic und Zlatko Junuzovic auskommen. Der Abwehrchef fehlt nach seiner gelb-roten Karte gegen Ungarn (0:2), bei Junuzovic dürfte es nach seiner Knöchelverletzung zumindest sehr knapp werden.

Der Spielmacher von Werder Bremen verließ das Stadion am Dienstagabend mit einem dick einbandagierten Knöchel auf Krücken. Beim Rückflug zum Teamquartier in Mallemort saß er in der ersten Reihe, um seinen rechten Fuß hochlagern zu können. Eine erste Diagnose hatte zumindest leichte Hoffnung gemacht. "Die Bänder sind angeblich in Ordnung laut Arzt, das ist schon einmal gut", sagte Junuzovic. "Ich kann momentan aber nicht auftreten, das ist ein bisschen bitter."

Bitter – mit demselben Wort fasste Junuzovic auch den ersten Auftritt des Teams zusammen. "Wir machen uns das Leben leider selber schwer", meinte der 28-Jährige. "Es funktioniert nicht so, wie es in der Quali funktioniert hat. Wir ziehen unser Spiel nicht zur Gänze auf." Dazu komme noch "ein bisschen Unvermögen", die Chancen auch zu nutzen. "Aber wir haben noch zwei Spiele vor uns, da ist auch alles möglich."

Dragovic: Zweite Gelbe war "nie im Leben" eine

Gegen die offensivstarken Portugiesen fehlt zudem der Abwehrchef. Dragovic war nach seinem Ausschluss extrem enttäuscht, kämpfte noch nach Spielende mit seinen Emotionen. Die zweite gelbe Karte war aus seiner Sicht "nie im Leben" eine solche gewesen. "Aber das ist im Moment nicht wichtig. Entscheidend ist, dass wir verloren haben."

Nur mit der Nervosität wollte Dragovic die Auftaktniederlage nicht erklären. "Natürlich war jeder ein bisschen angespannt. Trotzdem haben wir einfach nur dumm verloren." Gegen Portugal zuschauen zu müssen sei "sehr, sehr schwierig. Aber jetzt muss ich auf die anderen Jungs hoffen – und hoffen, dass sie dort Punkte holen."

Sebastian Prödl dürfte am Samstag mit Martin Hinteregger die Innenverteidigung bilden. "Sicher, Drago ist der Abwehrchef. Er ist extrem wertvoll für uns, das wissen wir alle. Aber wir müssen das so gut wie möglich kompensieren", sagte Hinteregger. Prödl habe schon viele Spiele auf internationalem Niveau bestritten. "Der Basti ist auch ein Topspieler, von dem her sehe ich da kein Problem."

Prödl hatte laut eigenen Angaben bereits einige Tage vor dem Auftaktspiel erfahren, dass Hinteregger gegen die Ungarn auflaufen wird. Über die Begründung von Teamchef Marcel Koller wollte er keine Worte verlieren. Wegen einer Verletzung Hintereggers hatten in der Qualifikation beide Innenverteidiger je fünf Spiele absolviert. Gegen Portugal werden sie gemeinsam versuchen müssen, Ronaldo zu stoppen.

Wer Junuzovic ersetzen wird, ist weniger klar. Gegen Ungarn kam für ihn Marcel Sabitzer auf den Platz, eine Alternative im Zentrum wäre auch der später eingewechselte Alessandro Schöpf. "Ich denke, dass es unter dem Strich zu wenig war", sagte Sabitzer. "Gegen Portugal müssen wir es besser machen." Dass auch Dragovic dabei fehle, sei nicht optimal. "Aber wir haben genug gute Spieler auf der Bank." (APA, 15.6.2016)