Washington – Sie ist keine vier Zentimeter lang, aber vielleicht wächst sie ja noch, um ihrem Namen gerecht zu werden: Godzilla-Grundel. So lautet nun der Name einer bislang unbekannten Fischspezies, die in der Südkaribik entdeckt wurde. Forscher, die am Deep Reef Observation Project beteiligt sind, stellten die Spezies im Fachblatt "ZooKeys" vor.

Foto: Carole Baldwin und Ross Robertson

Grundeln sind generell eher kleine Fische, sie kommen mit über 1.000 Arten in allen Meeren und allen Klimazonen vor – manche Arten leben auch in Seen und Flüssen inklusive der Donau. Zumeist halten sie sich in Bodennähe auf, verstecken sich in Höhlen oder graben sich sogar ein.

Die neuentdeckte Spezies war der Forschung bisher entgangen, weil sie in Tiefen lebt, die mit herkömmlichen Tauchanzügen nicht mehr erreichbar sind – aber auch nicht tief genug, um sie mit für die Tiefsee ausgelegten Tauchfahrzeugen zu befahren. Entdeckt wurde sie von Forschern der Smithsonian Institution, als sie mit einem Tauchboot auf der Suche nach Unterwasserlebensgemeinschaften waren. Dieses Boot ist mit zwei Armen ausgestattet: Einer enthält einen Schlauch, mit dem kleinere Lebewesen angesaugt werden können, der andere eine Vorrichtung, mit der sich Fische betäuben lassen, um sie lebend zu fangen und DNA-Proben zu entnehmen.

Foto: Barry Brown

Als lateinische Bezeichnung für die Godzilla-Grundel wurde Varicus lacerta gewählt; "lacerta" für Eidechse, weil das Tier ein reptilienähnliches Aussehen habe. Der schuppenlose Fisch ist leuchtend gelb bis orange gefärbt und hat grüne Augen und an Federn erinnernde Bauchflossen. Den Godzilla-Verweis trug dem kleinen Fisch sein überproportional großer Kopf ein, der Kiefer voller nach hinten gebogener Zähne aufweist. (red, 17. 4. 6. 2016)