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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei der Pressekonferenz am Montag.

Foto: AP/Virginia Mayo

Brüssel – Die Nato will in den drei baltischen Staaten und Polen dauerhaft jeweils ein Bataillon Soldaten stationieren. Die vorgesehene Entsendung der "robusten und multinationalen" Verbände sei "unbefristet", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag. Ziel sei "ein klares Signal, dass die Nato bereit ist, alle ihre Verbündeten zu verteidigen".

Die Nato-Verteidigungsminister sollen bei ihrem Treffen am Dienstag den Plan grundsätzlich beschließen. Estland, Lettland, Litauen und Polen hatten um die Stationierung gebeten, da sie seit der Ukraine-Krise und der Annexion der Krim durch Russland ihre eigene Sicherheit bedroht sehen. Die militärischen Planungen für die Stationierung der Verbände von jeweils bis zu 1.000 Soldaten laufen derzeit noch und sollen bis zum Natogipfel Anfang Juli in Warschau abgeschlossen werden.

Das Personal der Bataillone soll regelmäßig ausgewechselt werden. Mit der Rotation soll ein Verstoß gegen die Nato-Russland-Grundakte verhindert werden, in der die Nato zugesagt hat, auf die dauerhafte Stationierung größerer Kampfverbände in Osteuropa möglichst zu verzichten.

Militärübung "Saber Strike"

Rund einen Monat vor dem NATO-Gipfel in Warschau hat im Baltikum ein internationales Manöver mit rund 10.000 Soldaten aus 13 Staaten begonnen. Nach Angaben der estnischen Armee wird die bis 21. Juni dauernde Militärübung "Saber Strike" auf verschiedenen Truppenübungsplätzen in Estland, Lettland und Litauen durchgeführt.

Mit der Übung soll die Abstimmung zwischen den Einheiten verbessert und der alliierte Schulterschluss demonstriert werden, sagte US-Brigadegeneral Jeffrey Kramer bei der Eröffnungszeremonie am Montag auf dem estnischen Stützpunkt Tapa. Der Übungsplatz liegt weniger als 150 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Für das Manöver wurden Dutzende US-Militärfahrzeuge von ihren Standorten in Deutschland auf dem Landweg nach Estland verlegt. (APA, AFP, 13.6.2016)