Marcel Koller sieht seine Mannen "in einem Flow".

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Bordeaux – Na bitte: Einem Einsatz von Marc Janko im EM-Auftaktmatch der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft am Dienstag (18 Uhr, live ORF 1, im Liveticker auf derStandard.at) gegen Ungarn dürfte nichts im Wege stehen. Wie Teamchef Marcel Koller am Montag unmittelbar vor dem Abflug nach Bordeaux bekanntgab, sind alle 23 Spieler für das Duell mit den Magyaren fit.

Janko wurde zuletzt von Muskelbeschwerden geplagt und konnte phasenweise nur individuell trainieren. Seine Torjäger-Qualitäten sind gerade gegen die Ungarn gefragt, die wohl auf eine Defensivtaktik setzen werden. Dabei könnten der Mannschaft des deutschen Trainers Bernd Storck auch die äußeren Bedingungen zugutekommen. Für Dienstag ist in Bordeaux Regen angesagt – ein schwierig zu bespielender Platz hilft im Normalfall dem verteidigenden Team.

Koller will der Wetterprognose aber nicht zu viel Beachtung schenken. "Der Gegner hat das gleiche Wetter wie wir, der Ball ist nach wie vor rund und der Rasen 2,3 Zentimeter hoch", betonte der Schweizer.

Seine Schützlinge wüssten auch, wie man unter widrigen Umständen kickt. "Wir sind keine Schönwetter-Fußballer, sondern spielen auch, wenn es stürmt und schneit", erklärte Koller.

Der Teamchef bat am Montagabend zum Abschlusstraining ins Stade de Bordeaux – spätestens nach dieser Einheit sollte die Startformation stehen. "Ich habe die Aufstellung schon im Kopf", verriet der 55-Jährige, naturgemäß ohne Details zu nennen.

In den Stunden vor dem Spiel will Koller seinen Schützlingen die Anspannung nehmen. "Jetzt geht es darum, die Lockerheit beizubehalten und nicht zu verkrampfen." Große Bedenken habe er diesbezüglich nicht. "Wir sind in einem guten Flow drin."

Der Goalie als Schlüsselspieler

Robert Almer steht ganz sicher vor dem bisher wichtigsten Spiel seiner Fußball-Karriere. Tormann-Fehler haben die EM in Frankreich an den ersten Tagen mitgeprägt. "Man bekommt mit, dass man als Torhüter eine entscheidende Rolle spielen kann oder wird", sagte der ÖFB-Keeper.

Dass in Auftaktspielen oftmals die Vorsicht regiert, habe die EM bisher bereits gezeigt. "Das erste Gruppenspiel ist für alle Mannschaften wichtig, da will niemand etwas riskieren", erklärte Almer. "Da versucht man, aus einer gesicherten Abwehr zu spielen. Das ist sicher auch ein Grund, warum die Ergebnisse so sind." Lediglich Weltmeister Deutschland gewann an den ersten drei Turniertagen mit mehr als einem Tor Differenz.

Dass der eine oder andere Goalie zum Turnier-Start ausschüttete, sieht Almer differenziert. "Teilweise waren es sehr gute Leistungen, teilweise waren aber auch Fehler dabei. So etwas gehört bei einem Turnier aber auch dazu", meinte der frühere Deutschland-Legionär. "Bei Feldspielern hat ein Fehler nicht solche Auswirkungen. Als Torhüter bist du dann schnell der Trottel, sag ich einmal." (APA, red, 13.6.2016)