In der Stadt Salzburg sind rund 3.000 Menschen an Demenz erkrankt, österreichweit leben etwa 100.000 mit der Diagnose.

Foto: Christian Fischer

Salzburg – Rund 3.000 Menschen in der Stadt Salzburg sind an Demenz erkrankt, österreichweit leben etwa 100.000 mit der Diagnose. Experten schätzen, dass sich die Zahl bis 2050 sogar verdoppeln wird. Die Stadt Salzburg will nun das Thema Demenz mit der Kampagne "Konfetti im Kopf" sichtbar machen, Hemmschwellen abbauen und dazu beitragen, Betroffene wieder in die Mitte der Gesellschaft zu holen.

Dazu veranstaltet die Stadt zusammen mit der Arge Carecamp im September eine Tagung für Fachleute und Betroffene. Zudem werden die Apotheken auf dem Weg zur demenzfreundlichen Stadt ins Boot geholt. "Sie sind regelmäßige Anlaufstellen für alle Bürger und auch in ständigem Kontakt mit Demenzkranken", sagt Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ). Die Apotheken werden über Projekte und Unterstützungsangebote informieren und sollen dazu beitragen, das Thema sichtbarer zu machen.

Onlineplattform soll Informationen bündeln

Die Initiative geht auf den Hamburger Fotografen Michael Hagedorn zurück. "Die Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt, hinter dem Schreckgespenst Diagnose die Menschen zu entdecken und aus dem gesellschaftlichen Abseits zurück in unsere Mitte zu holen", sagt Hagedorn. Die Initiative will durch ungewöhnliche Aktionen die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren und veranstaltet dazu Paraden, Camps, Tagungen und Fotoausstellungen.

Am Salzburger Landestheater werden im Herbst auch spezielle Liederabende für Menschen mit Demenz angeboten, bei denen Erkrankte und deren Angehörige Musik genießen können. Die neue Onlineplattform "Konfetti im Kopf" bündelt alle Informationen zum Thema in der Stadt – von Kontakten für Beratung und Tagesbetreuung bis hin zu Schnelltests und Alltagsgeschichten. (Stefanie Ruep, 14.6.2016)