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Kinder spielen im Flüchtlingsquartier in Traiskirchen. Im Schnitt verbringen unbegleitete Minderjährige 33 Tage in der Bundesbetreuungsstelle Ost.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Wien – Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Traiskirchen ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken. 544 hielten sich im April in der "Bundesbetreuungsstelle Ost" auf. Das geht aus einer Anfragebeantwortung von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) an die Grünen hervor. Deren Kernfrage, die lautete, wie viele Minderjährige "verschwunden" seien, konnte nicht präzis beantwortet werden.

10.000 Kinder und Jugendliche vermisst

Die Grünen wollten anhand von Europol-Zahlen, wonach in Europa an die 10.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche registriert, dann aber nicht auffindbar waren, Details zur Situation in Österreich wissen. Laut Sobotka werden aber in den Bundesbetreuungsstellen "keine statistisch auswertbaren Aufzeichnungen" bei Abwesenheit geführt. Mit 1. April 2016 sind ihm zufolge 487 minderjährige Nicht-EU-Bürger in der österreichischen Fahndungsdatenbank (EKIS) ausgeschrieben. Dabei könne aber wiederum nicht ausgewertet werden, wie viele von ihnen unbegleitete Kinder beziehungsweise Jugendliche sind.

Im Schnitt 33 Tage in Traiskirchen

Unbegleitete Minderjährige sind 2016 im Schnitt 33 Tage in Traiskirchen untergebracht. Ihre Anzahl hat sich in den vergangenen zwölf Monaten deutlich verringert: Waren es im Mai 2015 1.120, im Juli – der Höchststand – 1.651 und im Dezember 2015 noch 1.065, sank die Zahl heuer von 846 im Jänner auf den bisherigen Tiefststand von 408 im März. 38 Personen sind in der Bundesbetreuungsstelle Ost ausschließlich für ihre Betreuung abgestellt, so Sobotka. Generell würden junge Flüchtlinge nur "vorübergehend" in der Bundesbetreuung untergebracht, bis die zuständige Kinder- und Jugendhilfe übernimmt, betonte er. (APA, 13.6.2016)