Frankfurt – EZB-Vize Vitor Constancio geht davon aus, dass die bisherige Geldpolitik der EZB von Vorteil für die Geldhäuser in der Eurozone war. "Insgesamt ist die Auswirkung unserer Politik auf die Gewinne der Banken positiv." So könnten sich die Institute beispielsweise günstiger finanzieren.

Die Sicherung stabiler Preise sollte seiner Ansicht nach für die Geldpolitik an erster Stelle stehen. "Wir denken, dass Finanzstabilität für die Geldpolitik als solche keine Priorität sein kann und sollte," sagte er am Freitag in Eltville.

Die EZB hält ihre Geldschleusen schon seit einiger Zeit sperrangelweit offen. Die Leitzinsen liegen auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Zudem kauft die Notenbank seit mehr als einem Jahr in großem Stil Staatsanleihen der Euro-Staaten auf, um die Wirtschaft anzukurbeln und die aus ihrer Sicht zu niedrige Inflation anzuheizen. In Deutschland beklagen Sparkassen und andere Banken allerdings, dass es ihnen aufgrund des niedrigen Zinsumfelds zunehmend schwer fällt, im angestammten Kreditgeschäft Gewinne zu erwirtschaften. (APA/Reuters, 10.6.2016)