Philip Kerr, "Die Hand Gottes". Deutsch: Hannes Meyer. € 15,40 / 397 Seiten. Tropen-Verlag, Stuttgart 2016

cover: tropen-verlag

"Ich hasse die WM, weil dort fast immer nur Scheißfußball gespielt wird, weil die Schiris nichts taugen und die Songs noch weniger ..." und so weiter. Der Trainer von London City hat einen ganzen Haufen Gründe, mies drauf zu sein. Muss doch sein Klub im bankrotten Griechenland ein Spiel bestreiten, und die Gegner schrecken vor nichts zurück. Als einer der englischen Spieler während des Spiels tot zusammenbricht, schaut alles nach einem Herzinfarkt aus. Oder hat der Damenbesuch am Vorabend etwas damit zu tun? Cheftrainer Scott Manson macht sich an eigene Ermittlungen.

Philip Kerrs Fußball-Thriller ist intellektuell nicht wirklich überfordernd, aber recht kurzweilig. Er räumt mit den Illusionen auf, dass es bei Fußball um Sport geht. Zuallererst ist er Geschäft, zumal der Besitz eines Clubs eine Prestigeangelegenheit ist, egal ob es sich um Scheichs oder russische Oligarchen handelt. Korruption, Ganoven und ukrainische Nutten spielen in dieser Liga mit, und Kerr beobachtet den Zirkus mit erfrischendem Zynismus. (Ingeborg Sperl, Album, 13.6.2016)