Das Aeromobil in der Luft.

Foto: Aeromobil

Wien – Der Traum vom fliegenden Auto ist nicht neu, in der Slowakei wird schon länger am sogenannten Aeromobil getüftelt. Das gleichnamige Unternehmen will einer Realisierung bereits nahegerückt sein. Im Vorjahr ließ CEO Juraj Vaculík wissen, dass eine limitierte Serie bereits in rund zwei Jahren verkauft werden solle. Der Preis werde allerdings einige hunderttausend Dollar betragen, hieß es da. An dem Aeromobil arbeitet das Unternehmen schon seit 1989.

Aber auch Google-Gründer Larry Page mischt in der Domäne offenbar mit, wie nun bekannt wurde. Ein im Silicon Valley unmittelbar neben der Google-Zentrale in Mountain View angesiedeltes Start-up namens Zee.Aero gehört laut dem Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg dem Google-Mitgründer persönlich, der es im Jahr 2010 gegründet haben soll.

Medien hatten sich lange Zeit die Zähne an dem Unternehmen ausgebissen, über den Eigentümer wurde heftig spekuliert. Auch Google selbst wurde vielfach als Verdächtiger genannt. Zee.Aero gab immer weniger preis, was sich in seinen Büros abspielte. Bis ein Reporter Pläne entdeckte – das Flying Car wurde dort eindeutig gesichtet. Rund 150 Köpfe soll das Team umfassen, das dort an einem fliegenden Auto tüftelt. Fachleute werden weiterhin gesucht, auch von Testflügen wird bereits berichtet.

130 km/h zum Abheben

Die Idee sei ein elektrischer Zweisitzer, der senkrecht starten und landen könne. Zee.Aero habe unter anderem frühere Mitarbeiter der US-Raumfahrtagentur NASA und des Flugzeugbauers Boeing eingestellt.

Laut Unterlagen von Kitty Hawk aus dem Jahr 2015 hielt der Chefentwickler der ersten selbstfahrenden Autos von Google, Sebastian Thrun, den Rang eines Präsidenten, hieß es weiter. Kitty Hawk heißt die Stadt, bei der den Gebrüdern Wright 1903 der erste motorisierte Flug gelang.

Auch vom slowakischen Aeromobil ist schon einiges bekannt: Es soll eine sechs Meter lange, zweisitzige Kombination aus Kleinflugzeug und Auto werden. Auf der Straße hat es laut den Plänen eine Reichweite von fast 900 Kilometern, 700 sind es in der Luft. Um abzuheben, ist eine Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern nötig. Getankt wird normales Benzin, in der Luft steigt der Spritverbrauch von acht auf 15 Liter. Die geringste Fluggeschwindigkeit beträgt 60 km/h.

Wer den Wettlauf am Ende für sich entscheidet und als Erster ein brauchbares Gefährt nicht nur in die Luft, sondern auch an die Interessenten bringt, ist noch offen. Aeromobil will 2017 so weit sein. (red, 9.6.2016)