Moskau/Köln – In der ARD-Dokumentation "Geheimsache Doping: Showdown für Russland" sollen unveröffentlichte Dokumente präsentiert werden, die den Verdacht der Vertuschung des staatlich gesteuerten Dopings durch die russische Regierung erhärten. Wie der WDR am Dienstag mitteilte, belaste der Film, der am Mittwochabend (22.45 Uhr/ARD) ausgestrahlt wird, zudem Russlands Sportminister Witali Mutko selbst.

Die ARD habe Belege, nach denen Mutko die Veröffentlichung des Dopingvergehens eines Fußballers aus Russlands höchster Liga verhindert haben soll. Außerdem sollen neue Filmaufnahmen gezeigt werden, die dokumentieren, dass wegen Dopings belastete und lebenslang gesperrte Leichtathletik-Trainer immer noch Top-Athleten betreuen.

"Ernsthafte Besorgnis"

Die Taskforce des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF), der die ARD-Dopingredaktion die Recherchen zu diesem Film vorgelegt hatte, teilte in einem Brief vom 1. Juni mit, dass die Recherchen für sie eine "sehr ernste und dringliche Angelegenheit" seien und eine "ernsthafte Besorgnis" darstellten, hieß es in der WDR-Mitteilung.

Die IAAF wird am 17. Juni in Wien entscheiden, ob die Suspendierung des russischen Leichtathletik-Verbandes und damit die Sperre für die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) aufrechtbleiben wird oder nicht. Eine Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte nachgewiesen, dass es in Russlands Leichtathletik systematisches Doping gab. (APA, 7.6.2016)