Mit Einbahnstraßenfußball Richtung EM: das ÖFB-Frauenteam um Rekordschützin Nina Burger (ganz rechts).

Foto: apa/fohringer

Horn – Österreichs Fußballnationalteam der Frauen wird 2017 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erstmals an einer EM teilnehmen. Am Montagabend siegte die Elf von Trainer Dominik Thalhammer in Horn gegen Israel mit 4:0 (3:0), die Qualifikation ist ihr damit nur noch theoretisch zu nehmen.

In der Tabelle der Gruppe 8 liegt Österreich mit 16 Punkten aus sieben Spielen an der Spitze, Verfolger Norwegen hat allerdings zwei Matches weniger ausgetragen. Die acht Gruppensieger und die sechs besten Zweitplatzierten qualifizieren sich direkt für das Turnier in den Niederlanden.

Die Österreicherinnen gingen mit dem Selbstvertrauen der starken Leistung beim 2:2 in Norwegen am vergangenen Freitag in die Partie und übernahmen von Beginn an das Kommando. Israel, der Tabellenletzte, verrammelte mit Frau und Maus seinen Strafraum, tat für das Spiel von Anfang bis Ende gar nichts.

Neuer ÖFB-Torrekord von Nina Burger

Nachdem Nina Burger bereits in der 4. Minute das 1:0 erzielt hatte, stand nur noch die Höhe des Erfolgs infrage. Burger, die routinierte Stürmerin des deutschen Bundesligisten SC Sand, erhöhte in Minute 19 auf 2:0 – und ist damit Goalgetter Nummer eins im ÖFB-Leiberl. Mit nunmehr 45 Treffern übertraf sie die bisher geltende Bestmarke von Toni Polster (44).

Nach dem schwungvollen Beginn wurde die Angelegenheit nun etwas zäher, die israelische Mauer hatte sich etwas besser auf die Angriffszüge der Österreicherinnen eingestellt. Ein Eigentor von Barqui besiegelte den Halbzeitstand von 3:0. Der Ballbesitz für die Gastgeberinnen betrug gefühlte 90 Prozent.

Auch nach dem Wechsel änderte sich nichts. Die Österreicherinnen dominierten, wurden nie ansatzweise gefordert. Torfrau Zinsberger war ein bisschen arm, da zu völliger Untätigkeit gezwungen. Chancen auf weitere Tore gab es in schöner Regelmäßigkeit, doch manchmal fehlte es jetzt vielleicht an letzter Konzentration. Immerhin: Kirchberger gelang in der 78. Minute noch das 4:0. Auch angesichts der Tatsache, dass sich die Österreicherinnen im Hinspiel (1:0) gegen Israel sehr schwergetan hatten, herrschte hernach allseits Zufriedenheit.

"Werden uns das nicht mehr nehmen lassen"

"Die Qualifikation noch nicht ganz fix, aber zu über 90 Prozent. So oder so werden wir uns das nicht mehr nehmen lassen", sagte Thalhammer nach seinem 50. Länderspiel als Chef. "Es war ein schwieriges Spiel gegen einen sehr tief stehenden Gegner. Wir haben das sehr ordentlich gemacht und sehr geduldig kombiniert."

Burger meinte: "Es war nicht leicht, gegen eine Wand zu spielen. Das 3:0 zur Halbzeit war ein guter Polster. Das Endergebnis ist okay, auch wenn es höher hätte ausfallen können. Es schaut sehr gut aus mit der EM, ich bin sehr stolz auf die Mannschaft." (bausch, 6.6.2016)

EM-Qualifikation, Gruppe 8, Montag

Österreich – Israel 4:0 (3:0)
Horn, 1.100 Zuschauer

Tore:
Burger (4.)
Burger (19.)
Barqui (41./Eigentor)
Kirchberger (78.)

Österreich: Zinsberger – Maierhofer, Wenninger (75. Kirchberger), Schnaderbeck, Puntigam (75. Naschenweng) – Billa, Zadrazil, Dunst (75. Eder) – Feiersinger, Burger, Aschauer

Tabelle:

1. Österreich 7 5 1 1 18:4  16 
2. Norwegen 5 4 1 0 12:2 13
3. Wales 5 2 1 2 10:9 7
4. Kasachstan 7 1 1 5 2:20 4
5. Israel 6 0 2 4 2:9 2

Letztes Spiel der Österreicherinnen: 20. September in Wales

Modus: Die acht Gruppensieger und sechs besten Gruppenzweiten qualifizieren sich direkt für die EM vom 16. Juli bis 6. August 2017 in den Niederlanden. Die verbleibenden beiden Gruppenzweiten spielen im Playoff um das letzte Ticket.