Alexander von Schönburg, "Weltgeschichte to go." € 22,50 / 312 min. Random House Audio, München 2016

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Wer schon immer dachte, die Menschen hinter der deutschen Bild-Zeitung seien Zyniker, die sich an den eigenen Schlagzeilen mit cooler Volksverachtung berauschen, der sieht sich bei Alexander von Schönburg bestätigt, ist doch der 1969 geborene Adlige seit einigen Jahren bei diesem Boulevardblatt gelandet, nachdem er als Pop-Literat begann und Bücher übers kunstvolle Verarmen und elegante Konversation schrieb.

Doch halt: Seine Weltgeschichte mit dem erbarmungswürdig debilen Titel Weltgeschichte to go ist gar nicht schlecht, vielmehr pointiert, kundig und wohlinformiert. In dieser Universalhistorienpromenade über Heroen, Städte etc. zeigt Schönburg breites Wissen auf und Formulierungskünste, auch wenn er beides durch Flachsager regelmäßig konterkariert.

Der Schauspieler Christoph Maria Herbst, die denkbar fernliegendste, da komödiantische Wahl, liest das bis fast zum Ende hin so manieristisch eckig, als würde er jedem Satz eine Pointe oder einen zündenden Lacher entlocken wollen. (Alexander Kluy, Album, 7.6.2016)