Die Terrormiliz IS verbreitet ihre jihadistische Propaganda auch über Apps. Diese könnten nun jedoch von Fake-Versionen unterwandert worden sein.

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Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist bekannt für die Nutzung von sozialen Netzwerken und eigenen Apps, um ihre jihadistische Propaganda zu verbreiten und neue Mitglieder zu rekurtieren. Diese Taktik könnte nun jedoch nach hinten losgehen, denn anscheinend werden auch Apps verbreitet, die sich gegen die Mitglieder des IS richten.

News- und Kinder-Apps

Zu den Apps des IS gehören mehrere News-Angebote – auch in englischer, französischer und türkischer Sprache. Zuletzt wurde eine App veröffentlicht, die sich speziell an Kinder richtet, um ihnen das arabische Alphabet anhand von Begriffen wie "Gewehr" oder "Rakete" beizubringen.

Das wachsende Angebot an Apps scheint nun allerdings von Fake-Apps unterwandert zu werden. Die dem IS nahestehende Nachrichtenagentur Amaq warnte vor kurzem, dass sich eine Fake-Version der Amaq-App in Umlauf befinde, wie der "Vice"-Blog "Motherboard" berichtet. Über diverse Social-Media-Accounts wurde vor weiteren Apps gewarnt, die angeblich Malware in Umlauf bringen und die Nutzer ausspionieren sollen.

An offiziellen Stores vorbei

Wer hinter den Apps steht, ist nicht bekannt. Über die offiziellen App Stores von Apple und Google sind Apps, die Terrorpropaganda verbreiten, nicht erlaubt. Google entfernte im April eine App der Taliban. Während es bei iPhone (ohne Jailbreak) nicht möglich ist, Apps aus anderen Quellen zu installieren, können Entwickler Android-Apps auch außerhalb des offiziellen Google Play Store anbieten. So können auch Apps veröffentlicht werden, die gegen Googles Bedingungen verstoßen. (red, 6.6.2016)