Washington – "Er war ein überragender Champion, der für das gekämpft hat, was richtig war", sagte US-Präsident Barack Obama in Washington. "Er hat die Welt bewegt. Er war ein Mann, der für uns gekämpft hat." Mit Bestürzung, aber auch voller Dankbarkeit und Respekt gedachten Menschen in aller Welt Muhammad Ali (74), des wohl bedeutendsten Sportlers der Geschichte.

Der frühere Schwergewichtsweltmeister, war, nach 32-jährigem Leiden an Parkinson, am Freitagabend gestorben. Bob Gunnell, der Sprecher der Familie, sagte, die offizielle Todesursache ein "septischer Schock aus nicht spezifizierten natürlichen Gründen" gewesen. Seine letzten Stunden habe Ali im engsten Familienkreis verbracht. "Er hat nicht gelitten", fügte Gunnell hinzu.

Kondukt in Louisville

Der Sarg Alis wird am kommenden Freitag bei einer großen Beerdigungsprozession durch die Straßen seiner Heimatstadt Louisville getragen werden, um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, sich von ihm zu verabschieden. Der öffentliche Trauerzug endet den Angaben zufolge am Friedhof Cave Hill, wo Ali beigesetzt wir. Der frühere US-Präsident Bill Clinton, der Schauspieler Billy Crystal und der Sportjournalist Bryant Gumbel sollen Trauerreden halten. Die nahen Verwandten des Verstorbenen – seine Kinder, Enkelkinder, Cousins und sein Bruder – nehmen den Angaben zufolge bereits am Donnerstag in einer privaten Zeremonie Abschied.

Obama am Samstag weiter: "Sein Kampf außerhalb des Rings kostete ihn seinen Titel und seinen Ruf. Er brachte ihm viele Feinde und Verunglimpfungen ein, und beinahe wäre er im Gefängnis gelandet. Aber Ali stand seinen Mann. Sein Sieg hat uns geholfen, uns an das Amerika zu gewöhnen, das wir heute kennen."

Seit seiner Erkrankung zog sich Ali mehr und mehr zurück, ganz wollte er auf öffentliche Auftritte aber nicht verzichten. Sein denkwürdigster gelang ihm bei Olympia 1996 in Atlanta, als er als Überraschungsgast mit zittriger Hand das olympische Feuer entzündete.

"Das Land verwandelt"

Sein soziales Engagement setzte er fort, auch zu politischen Themen sagte er weiter seine gewichtige Meinung. Erst im Dezember veröffentlichte Ali ein Statement, in dem er mit deutlichen Worten auf die Forderung von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump nach einem Einreiseverbot für Muslime reagierte.

"Muhammad Ali hat dieses Land verwandelt und die ganze Welt mit seinem Geist beeinflusst", sagt der langjährige Promoter Bob Arum über den "Größten der Welt". "Sein Vermächtnis wird für immer Teil unserer Geschichte sein."

Nach der Nachricht vom Tod der Box-Legende wurde sein Elternhaus in Louisville zu einer Pilgerstätte. Vor dem mittlerweile als Museum dienenden Gebäude türmten sich sich Blumen, Fotos und Briefe.

Viele Menschen ließen ihren Tränen freien Lauf. Trost suchte die spontan zusammengekommene Trauergemeinde in vielen Gesprächen und Erinnerungen an Ali, aber auch in Gebeten und stillem Gedenken. Die Flaggen in Louisville wehen auf Halbmast. (sid, APA, red, 5.6. 2016)

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Weitere Fotos: Tochter Hana Ali auf Instagram

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Baltimore.

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Washington.

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Muhammad Ali Center, Louisville.

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Geburtshaus, Louisville

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Walk of Fame, Hollywood.

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Louisville.

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Apollo Theatre, Harlem.

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New York.

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Jugenderinnerungen. Louisville.

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Scottsdale.

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Muhammad Ali Center, Louisville.

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