Paris – Sinkendes Produktivitätswachstum und zunehmende Ungleichheit sind die größten Hürden für höhere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Zu diesem Schluss kommt eine neue OECD-Studie, die am Dienstag in Paris veröffentlicht wurde.

"The Productivity-Inclusiveness Nexus" ergründet die Ursachen der beiden Entwicklungen, untersucht, wie sie zusammenhängen und wie Politik auf diese Herausforderungen reagieren kann.

In fast allen OECD-Ländern hat sich seit der Jahrtausendwende das Produktivitätswachstum verlangsamt. Diese Entwicklung hat nun auch auf die Schwellenländer übergegriffen.

Die Produktivkräfte einer Volkswirtschaft lassen sich vor allem durch mehr Investitionen in die Kompetenzen der Menschen steigern. Zudem sollte ein wirtschaftliches Umfeld geschaffen werden, in dem alle Unternehmen und Regionen die Chance haben, erfolgreich zu sein.

Mehr Ungleichheit

In der Mehrheit der Länder habe die Ungleichheit betreffend Einkommen, Vermögen, Wohlbefinden und Chancen zugenommen. Weil in den ärmeren Gesellschaftsgruppen zuwenig in die Verbesserung der Lage der Menschen, also etwa in ihre Ausbildung, investiert werde, leide auch das wirtschaftliche Potenzial der Staaten. Dadurch werde auch die Ungleichheit immer stärker.

Als weiteren Faktor für diesen Trend nennt das Papier die rasante technologische Entwicklung, die sich nur schleppend in Produktivitätswachstum niederschlägt. Dafür seien sowohl zyklische als auch strukturelle Faktoren die Ursache. Ein zyklischer Faktor sind die, angesichts der schwachen globalen Nachfrage, nachhaltig geringen Anlageinvestitionen. Auf der strukturellen Seite sind wachsende Unterschiede in der Produktivitätsentwicklung zwischen 'Frontier Firms' und anderen Unternehmen der wichtigste Faktor. (APA, 1.6.2016)