Washington – Nach Ansicht des ehemaligen US-Justizministers Eric Holder hat der Whistleblower Edward Snowden nicht nur Interessen des Landes verletzt, sondern auch einen Beitrag für die Gesellschaft geleistet.

"Man kann sicherlich über die Art und Weise streiten, wie Snowden das getan hat. Aber ich glaube, dass er der Gesellschaft einen Dienst erwiesen hat, indem er eine Diskussion ausgelöst hat und wir Änderungen herbeigeführt haben", sagte Holder im Podcast "The Axe Files" des früheren Präsidentenberaters David Axlrod.

"Interessen verletzt"

Nichtsdestotrotz seien Snowdens Enthüllungen illegal und unangebracht gewesen, fügte Holder hinzu. "Er hat amerikanische Interessen verletzt."

Snowden hatte 2013 streng geheime Dokumente öffentlich gemacht. Diese brachten die Abhörskandale um den Geheimdienst NSA (National Security Agency) ins Rollen. Holder war damals Justizminister. Er forderte Snowden auf, in seine Heimat zurückzukehren und sich den juristischen Konsequenzen zu stellen. Ein Richter müsse dabei aber auch berücksichtigen, dass Snowden eine wichtige Debatte ausgelöst habe.

Haftbefehl

Snowden droht in den USA eine lebenslange Haftstrafe. Er wird wegen Geheimnisverrats per Haftbefehl gesucht. Seit drei Jahren lebt der heute 32-Jährige im russischen Asyl. (APA, 31.5.2015)