Wien – Nach der Missstimmung zwischen FPÖ und ORF rund um die Bundespräsidentschaftswahl wünscht sich FPÖ-Stiftungsrat Norbert Steger für die nächste Geschäftsführungsperiode einen unabhängigen Journalisten als Informationsdirektor. "Ein ORF, der es wert ist, öffentliches Geld zu erhalten, muss alle Parteien gleich behandeln", meinte Steger im Wochenmagazin "News". Er plädiert deshalb für "jemanden wie ORF III-Chef Peter Schöber" in zentraler Position.

Schöbers Antwort: "Senderchef von ORF III ist einer der schönsten und spannendsten Jobs im deutschsprachigen Raum und es gibt hier noch viel zu tun." Er sei "sehr glücklich" mit dem, was er tue. Steger drohte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zuletzt, ihn bei der ORF-Wahl im August wegen der ORF-Berichterstattung über einen Israel-Besuch von FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer nicht zu unterstützen. Seine Stimme gebe es nur, wenn die Objektivität der ORF-Berichterstattung strukturell abgesichert sei, bekräftigte Steger nun gegenüber "News".

Zufriedene Parteisekretariate

"Ich halte es für richtig, wenn sich der Generaldirektor nicht in die Berichterstattung einmischt, aber die Personalauswahl, mit der Wrabetz vor allem die Parteisekretariate zufriedenstellt, die werfe ich ihm vor. ORF-General Wrabetz räumte zuletzt auch in der "Kleinen Zeitung" Fehler in der Causa ein. Wahlduell-Moderatorin Ingrid Thurnher habe "in einem Fall ein ihr von einer anderen ORF-Redaktion zugeliefertes unvollständiges Recherche-Ergebnis" in eine Frage an Hofer eingebaut. Dies "haben wir in unserer weiteren Berichterstattung richtiggestellt", so Wrabetz. (APA, 30.5.2016)