Wien – Der ÖAAB wählt seinen neuen Obmann nicht erst im November, sondern schon am 10. September. Darauf hat sich der Bundesvorstand diese Woche geeinigt, sagte der geschäftsführende Obmann August Wöginger am Freitag der APA und bestätigte damit einen Bericht der "Presse". Im Vorstand diskutiert wurde auch der Zwölf-Stunden-Tag – unter Bedingungen.

Der ÖAAB-Bundesvorstand diskutierte in seiner Sitzung die Schwerpunkte "soziale Sicherheit und Gerechtigkeit" – Stichwort Mindestsicherung –, "Standort- und Beschäftigungssicherheit" und "innere und äußere Sicherheit". Bei Letzterem geht es unter anderem um die Flüchtlingssituation und die Einhaltung der Obergrenze sowie einen "schärferen Umgang mit straffälligen Asylwerbern", so Wöginger.

"Keine Einbahnstraße"

Zum Thema Arbeitsplätze bekräftigte der ÖAAB seine Forderung nach einem Zeitwertkonto. Als "Diskussionsvorschlag" wurde ein Arbeitszeitmodell vorgestellt, das eine weitere Reduktion der Wochenarbeitszeit von der schon möglichen Vier-Tage-Woche auf eine Dreieinhalb-Tage-Woche beinhaltet. Das soll bei Unternehmen Spitzen abdecken und für Arbeitnehmer größere Freizeitblöcke bringen. Es soll daher über eine Ausdehnung auf den Zwölf-Stunden-Tag nachgedacht werden. Wöginger betonte, dass es sich hierbei um einen Vorschlag handelt und es sich um "keine Einbahnstraße" handeln dürfe. Er meinte weiters: "Das wird nicht für die gesamte Arbeitswelt funktionieren." Es gebe jedoch Betriebe, wo es umgesetzt werden könnte, "natürlich nur mit Zustimmung des Betriebsrats".

Beschlossen wurde im Bundesvorstand die Vorverlegung des ÖAAB-Bundestages vom 12. November auf den 10. September und dabei wird der bisherige Generalsekretär Wöginger in Graz zum neuen Chef des Arbeitnehmerbundes gekürt. Die Obmannschaft übernimmt er von Johanna Mikl-Leitner, die aus der Bundesregierung in die niederösterreichische Landesregierung gewechselt ist. (APA, 27.5.2016)