Das indische Finanzministerium hat einen Antrag von Apple abgelehnt, eigene Geschäfte im Land zu eröffnen. Das bestätigte ein Sprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die dafür nötige Sondergenehmigung werde vorerst nicht erteilt.

In Indien dürfen ausländische Firmen nur unter bestimmten Voraussetzungen ein eigenes Verkaufsnetz aufbauen, das ihnen zu hundert Prozent gehört. So dürfen dort nur Produkte einer einzigen Marke verkauft werden, und mindestens 30 Prozent der Produkte oder ihrer Komponenten müssen in Indien hergestellt worden sein. Apple erfüllt diese Kriterien nicht, weil es zurzeit nicht in Indien produziert.

Apple wollte Ausnahmeregelung nutzen

Das Unternehmen wollte deshalb von einer seit November 2015 gültigen Ausnahmeregelung profitieren. Sie erlaubt Unternehmen, die technologisch besonders anspruchsvolle Produkte verkaufen, auch ohne lokale Zulieferer eigene Läden zu eröffnen. "Die Sonderregelung ist noch jung, wir sind mit den Genehmigungen noch vorsichtig", so der Ministeriumssprecher. Man wolle vermeiden, gegenüber anderen Technologieunternehmen in Zugzwang zu geraten.

Apple verkauft zurzeit in Indien zwar nur rund zwei Prozent aller iPhones, wächst jedoch sehr stark. Im ersten Quartal 2016 stieg der Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 56 Prozent. (APA, 25.05.2016)