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Eine rauchende Frau hat ein 25-fach höheres Risiko, an Krebs zu erkranken. Auch wenn sie im Alter von 50 Jahren noch mit dem Rauchen aufhört, vermindert sich diese Gefahr auf das Sechsfache im Vergleich zu Nichtraucherinnen.

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"10 Minuten für meine Lunge" heißt die Vorsorgeaktion der Apothekerkammer, bei der noch bis 4. Juni gratis Lungenchecks angeboten werden.

Foto: Österreichische Apothekerkammer/Christian Husar

An Lungenkrebs sterben weltweit jedes Jahr etwa 1,6 Millionen Menschen, wobei rund 70 Prozent aller Lungenkrebspatienten Raucher oder Ex-Raucher sind. Robert Pirker vom Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien, forderte daher anlässlich des Welt-Nichtrauchertags am 31. Mai 2016 verstärkten Schutz von Nichtrauchern und Prävention.

Im letzten Jahrhundert verursachten Krankheiten, die auf Rauchen zurückzuführen sind, mehr als 100 Millionen Tote. "Das sind mehr Opfer als alle Kriege im selben Zeitraum gemeinsam gefordert haben", kritisierte der Onkologe.

Neben dem generellen Rauchverbot in Lokalen müssten die Preise für Tabakwaren empfindlich erhöht und das öffentliche Bewusstsein deutlich geweckt werden. Auch der Schutz Minderjähriger müsste gesetzlich verbessert werden.

Empfehlung: Dem Tabak abschwören

Pirker empfiehlt allen Rauchern, dem Tabak abzuschwören. Internationale Studien würden zeigen, dass dies in jedem Lebensalter äußerst sinnvoll ist. Rauchende Frauen haben ein 25-fach höheres Risiko, an Krebs zu erkranken. Doch selbst wenn sie im Alter von 50 Jahren damit aufhören, vermindert sich diese Gefahr auf das Sechsfache im Vergleich zu Nichtraucherinnen.

Mit dem Rauchen aufzuhören ist freilich nicht einfach. Wie eine Umfrage unter Rauchern ergeben hat, verursacht nur eine Scheidung noch mehr Stress. Einer von drei Befragten denkt, dass die Entwöhnung eine der größten Herausforderungen im Leben sei. Da Nikotin ein mit Heroin vergleichbares Suchtpotenzial aufweist, ist dies durchaus nachvollziehbar, heißt es in einer Aussendung des Pharmakonzerns Pfizer.

Etwa ein Viertel der Bevölkerung raucht, womit wir im internationalen Vergleich im unteren Drittel liegen. Laut der aktuellen "Be Smoke Free" Umfrage sind Österreicher (44 Prozent) – neben Niederländern (44 Prozent) und Belgiern (43 Prozent) – am ehesten bereit, mit dem Rauchen aufzuhören. Sie tun sich jedoch schwer, dies auch tatsächlich umzusetzen. Sieben von zehn haben es zumindest einmal probiert. Bis sie es schaffen, brauchen sie im Schnitt drei Anläufe.

Doch die Raucherentwöhnung wird als sehr belastendes Lebensereignis wahrgenommen (35 Prozent), gleich an zweiter Stelle nach einer Scheidung (51 Prozent). Ähnlich viel Stress wie der Rauchstopp verursacht noch ein Jobwechsel (34 Prozent). Dennoch erachtet nur jeder fünfte Österreicher die Unterstützung eines Arztes als notwendig und nur fünf Prozent würden auch tatsächlich einen konsultieren.

Gratis Lungencheck in der Apotheke

Um mehr Bewusstsein für die Lungengesundheit zu schaffen, führt die Apothekerkammer noch bis 4. Juni in vielen Apotheken in Wien, Niederösterreich, Salzburg und Kärnten gratis Lungenchecks durch. In 10 Minuten kann seit Montag jeder in diesen vier Bundesländern das eigene Risiko für Lungenerkrankungen frühzeitig ermitteln. Die Apotheker messen die Lungenfunktion mit einem digitalen COPD-Screener und führen eine umfassende Risikobewertung mittels validiertem Fragebogen durch.

Sie beraten anschließend, ob eine genauere Untersuchung beim Lungenfacharzt zu empfehlen ist, damit eine zielgerichtete Therapie rechtzeitig begonnen werden kann. "Vier von fünf Personen, bei denen eine Einschränkung der Lungenfunktion vorliegt, wissen nichts von ihrer Erkrankung. Mit unserer Aktion '10 Minuten für meine Lunge' wollen wir das Bewusstsein für Atemwegserkrankungen heben und laden zur Risikoeinschätzung und Beratung in die Apotheken ein", sagt Christian Müller-Uri, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer.

Die Vorsorgeaktion der Österreichischen Apothekerkammer wird gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie durchgeführt. Die Teilnahme ist kostenlos, Terminvereinbarungen sind nicht notwendig. (APA, 25.5.2016)