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Der Konflikt zwischen Präsident Nicolás Maduro, hier bei einer Veranstaltung vergangene Woche, und der Opposition wirkt sich auch auf die Rohstoffgewinnung aus.

Foto: REUTERS/Miraflores Palace

San Francisco – In Venezuela ist die Produktion von Coca-Cola wegen Zuckerknappheit gestoppt worden. Die Lieferanten hätten den Konzern informiert, dass aufgrund fehlender Rohstoffe die Zuckerherstellung derzeit ruhe, sagte Unternehmenssprecherin Kerry Tressler. Entsprechend könne auch das Getränk nicht produziert werden.

Coca-Cola werde sich in Venezuela nun auf seine Light-Produkte und Wasser konzentrieren, sagte Tressler. Man sei mit Zulieferern und Regierungsbehörden im Gespräch, um Maßnahmen zur Lösung der Situation zu ergreifen.

Rekordinflation in Venezuela

Venezuela steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert für dieses Jahr eine extreme Inflation von 720 Prozent. 2015 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt um 5,7 Prozent, dieses Jahr soll das Minus 6,2 Prozent betragen. Das Land leidet außerdem unter der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren. Der Bevölkerung fehlt es an Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und Strom.

Auch andere ausländische Unternehmen mussten ihre Produktion bereits zurückfahren, etwa der US-Lebensmittelkonzern Kraft Heinz. Die Lage in dem Land mit den größten Ölreserven der Welt ist wegen eines erbitterten Konflikts zwischen dem linken Präsidenten Nicolás Maduro und dem von der Opposition dominierten Parlament explosiv.

Maduro hat den Ausnahmezustand vor kurzem um 60 Tage verlängert. Die Opposition wirft ihm vor, eine Diktatur vorzubereiten. Maduro selbst sieht sich von Feinden umzingelt und behauptet, in Venezuela sei eine US-Invasion im Gange. Er sieht vor allem den gefallenen Ölpreis als Ursache für den Notstand. (APA, Reuters, red, 24.6.2016)