1,5 Liter Hubraum, 105 PS und 270 Nm Drehmoment, das sind die Rahmendaten für Mazdas neuen Einstiegsdiesel. Dass sich Eigensinn nicht zwangsläufig negativ auswirken muss, zeigen die Verbrauchswerte

Foto: Mazda

Mit 3,8 l / 100 km im Normtestzyklus gibt sich der Mazda3, in dem das Aggregat zum Ersteinsatz kommt, zeitgemäß sparsam.

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Grafik: der Standard

Augsburg – Erstens, Rot steht einem Mazda immer, und zweitens bleiben die Japaner Old School. Man muss nicht jeden Trend mitmachen und nicht auf jeden fahrenden Zug respektive jedes Auto aufspringen. Bei Mazda macht man das, was man selbst für richtig hält. Deshalb verzichtet der Hersteller schon seit längerem auf das Downsizing, also auf hubraum-/zylinderreduzierte Sparmotoren. Man setzt auf "Rightsizing" und passt somit die Kubatur beim neuen Mazda3 CD105 wohlüberlegt an. Bedeutet: vier Zylinder, 1,5 Liter Hubraum.

Mazda3-Motor

Ganz nach dem guten alten Werbeslogan "Platz da für Mazda". So geschehen bei Modell drei im Mazda-Stall, das wir in Augsburg fahren durften. Die aktuelle Dreier-Generation kennen wir schon seit 2013, doch nun gibt es diesen neuen Dieselmotor. Der sparsamste, zugleich aber auch schwächste Diesel mit 105 PS, gut bürgerlicher Durchschnitt, verbraucht unter vier Liter Sprit auf 100 km. Außerdem haben die Japaner noch am Verdichtungsverhältnis gefeilt, was zu einer günstigeren Treibstoff-Luft-Vermischung führt, ergo für eine optimierte Verbrennung sorgt. Zudem haben sie den Motor mittels Aluminiumbauweise erleichtert.

Um ihn ruhigzustellen, wurden ergänzend kleine Dämpfungselemente zwischen Kolben und Pleuel eingebaut, was den Wagen vor allem im niedrigen Drehzahlbereich nur noch flüstern lässt. Die 6-Gang-Automatik ist zwar ein bisserl träge und lässt sich bitten, dafür ist die manuelle 6-Gang-Schaltung umso knackiger.

58 Prozent Diesel-Anteil

CD105. Das ist er also, der jüngste Motor im Quintett. Somit besteht ab sofort die Qual der Wahl zwischen 100 bis 165 PS starken Diesel- und Benzinmotoren in der Dreier-Baureihe.

Noch zu erwähnen wäre, dass es keine Spur von Diesel-Gate in Österreich gibt. Der Selbstzünder-Marktanteil liegt bei 58 Prozent, also gleich hoch wie im Vorjahr. Deshalb kommt der Neue jetzt auf den Markt und soll sich mehr als 3000 Mal verkaufen – na dann bitte. Mit ihm soll die Baureihe noch erfolgreicher werden als bisher.

Nun aber genug vom Dreier und noch ein bisserl Autokult: Wer in Augsburg ist, sollte im "Mazda Classic – Automobil Museum Frey" vorbeischauen. Zu sehen gibt es mehr als hundert Modelle, die seit 1930 in der Weltgeschichte herumgefahren sind, liebevoll betreut von einer Familie namens Frey. Man munkelt hinter vorgehaltener Hand, es sei eine der umfangreichsten Mazda-Sammlungen weltweit und überhaupt. Also, hinfahren und sich selbst ein Bild machen – ab Oktober 2016. Den Dreier gibt's aber ab sofort. (Madeleine Kopitschek, 25.5.2016)