Damaskus – Bei Bombenanschlägen im Nordosten Syriens sind acht Menschen getötet worden. Wie Sicherheitskräfte am Sonntag mitteilten, ereigneten sich die Attentate wenige Stunden nach einem geheimen Besuch des Chefs des Zentralkommandos der US-Streitkräfte, General Joseph Votel, in der Region.

Zwei Selbstmordattentäter sprengten sich am Samstagabend in der mehrheitlich von Kurden bewohnten Stadt Kamishli in die Luft. Ziele waren ein Restaurant und eine Bäckerei in einem vor allem von Christen bewohnten Stadtviertel. Ein Sprecher der christlichen Miliz, die das Viertel kontrolliert und zur Regierung in Damaskus steht, sagte, drei Christen seien getötet und 15 weitere verletzt worden.

Einige Stunden zuvor waren in der Nähe eines kurdischen Checkpoints außerhalb der Stadt Tal Amr, rund 40 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, zwei Autobomben explodiert. Dabei wurden drei Sicherheitsleute getötet. Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand.

General Votel war seit dem Beginn des Gewaltkonflikts in Syrien im Jahr 2011 der ranghöchste US-Militär, der das Land besuchte. Er sprach mit US-Armeeberatern, die mit örtlichen kurdischen Milizen zusammenarbeiten. Washington sieht in den Milizen, die den größten Teil des Nordostens kontrollieren, die kampfstärksten Einheiten gegen die Jihadisten des "Islamischen Staates" (IS). (APA, 22.5.2016)