Cannes – Die deutsch-österreichische Koproduktion "Toni Erdmann", die als Favorit auf die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes gilt, die Sonntagabend verliehen wird, kann sich bereits über eine Auszeichnung freuen: Der Film mit Peter Simonischek in einer der Hauptrollen erhielt den Fipresci-Preis der Internationalen Kritikervereinigung als bester Film im Wettbewerb.

Der Fipresci-Sieger des Vorjahres, der ungarische Film "Son of Saul", konnte im Anschluss den Auslandsoscar für sich beanspruchen. Über eine Ehrung vor der offiziellen Preisverleihung am Abend freuen kann sich auch der Kanadier Xavier Dolan, dessen neues Werk "It's Only the End of the World" überraschend den Preis der Ökumenischen Jury gewann. Sie lobte vor allem den "transzendierenden" Aspekt von Dolans Bildsprache bei seiner Adaption eines Theaterstücks von Jean-Luc Lagarce.

Wie Sonntagvormittag bekannt wurde, hat "The Happiest Day in the Life of Olli Mäki" des finnischen Regisseurs Juho Kuosmanen hat die Auszeichnung der Sektion Un Certain Regard gewonnen. Das Schwarz-Weiß-Werk ist das Spielfilmdebüt des 36-Jährigen.

Queer Palm

Ebenfalls bereits vergeben wurde die Queer Palm an den besten Film der 69. Festivalausgabe, der sich mit dem Thema Homosexualität beschäftigt. Der Preis ging an den französischen Dokumentarfilm "Les Vies de Therese" von Sebastien Lifshitz, welcher sich der französischen Feministin Therese Clerc widmet, die erst im Februar mit 88 Jahren verstarb.

Am Abend wird dann die Goldene Palme des Hauptbewerbs verliehen. Dabei gilt "Toni Erdmann" als großer Favorit, auch den beiden Darstellern Simonischek und Sandra Hüller werden Preischancen gegeben. (APA, 22.5.2016)