Nach der Hinrichtung eines schiitischen Predigers in Saudi-Arabien wurde auch im Libanon demonstriert.

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Teheran – Der Iran ist nach Angaben von Vizeaußenminister Abbas Araqchi für eine Beilegung der politischen Differenzen mit Saudi-Arabien. "Für uns ist Saudi-Arabien eines der wichtigsten Länder in der islamischen Welt und wir sind daher bereit, die Differenzen mit Riad über einen politischen Dialog auszuräumen", sagte Araqchi nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA am Freitag.

Die Region brauche Frieden und Stabilität statt weiterer Spannungen. Daher sei die saudische Entscheidung, die diplomatischen Beziehungen zum Iran abzubrechen, nicht klug gewesen, sagte Araqchi.

Das sunnitische Saudi-Arabien hatte die Beziehungen zum schiitisch geprägten Iran abgebrochen, nachdem Demonstranten Anfang Jänner die saudi-arabische Botschaft in Teheran gestürmt hatten. Mehrere sunnitisch geführte arabische Staaten folgten dem Beispiel Riads. Auslöser der Proteste im Iran war die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien gewesen.

Seitdem versuchen mehrere Länder, zwischen den beiden verfeindeten Regionalmächten zu vermitteln. Besonders im Syrien-Krieg könnten Teheran und Riad eine wichtige Rolle bei der Beilegung des Konflikts spielen. Dort unterstützt der Iran Machthaber Bashar al-Assad, die Saudis die gegen Assad kämpfenden Rebellen. Beide wollen offiziell ein Ende des Konflikts über einen Dialog der syrischen Konfliktparteien.